Am vergangenen Samstag füllte sich die Zschirlaer Kirche aus zweierlei Gründen; das alljährliche Erntedankfest und die Wiedereinweihung des Altars nach seiner Restaurierung. Die Kinder brachten die Erntekrone hereingetragen und stellten sie auf den Taufstein. Danach wurden die Kerzen und der Blumenschmuck vor den Altar gestellt. Als die Strahler den Altarraum erhellten, freuten sich alle Gäste über den herrlichen Anblick des restaurierten Altars.
Über die diesjährige Ernte können wir alle froh sein; das Wetter hat uns eine reiche Ernte auf dem Feld und Garten beschert. In einer so unruhigen Zeit sollten wir uns über diese Gabe freuen. Im Gesangbuch von 1883 finden wir ein heute zutreffendes Lied:
Das heut vorherzusehen, was morgen wird geschehen, das ist zu hoch für mich. Dein Weg bleibt mir verborgen; drum werf ich alle Sorgen auf meinen besten Freund, auf dich.
In seiner Predigt sprach der Pfarrer nicht nur über das heute uns belastende, sondern wie man es doch durch manche Bewegung langsam etwas lindern kann. Er bat die Besucher aufzustehen und einfach seine Bewegungen nachzuahmen und alle machten fröhlich mit. Dann erzählte Mark Zocher den Gästen, dass man nun froh sei, einen hervorragend restaurierten Altar bewundern zu können. Das 320 Jahre alte kichliche Kunstwerk ziert nun wieder das Gotteshaus. 34 Tausend Euro kostete die fachmännische Restauration; 10 Tausend spendeten unsere Freunde oder kamen aus der Kollekte. Den Rest konnten wir durch Fördergelder finanzieren. Mark Zocher bedankte sich bei allen für diese Unterstützung.
Das Erntedankfest wird nicht nur symbolisch mit der Krone gefeiert; auch Kränze zierten den Kirchenraum. Man hatte einen Aufruf gestartet, dass wer Lust hat, ´mal seiner Phantasie freien Lauf lassen sollte, einen Kranz zu gestalten. Dem waren Einige Nachgekommen und so sollte nicht eine Jyri entscheiden, welcher der schönste ist, sondern die Gäste selbst. Auf einem kleinen Stimmzettel konnte jeder ankreuzen, für welchen man sich entschied. Dann wurden die Zettel ausgezählt und siehe da – Platz 3 errangen Gabi Bittner und Kathleen Kissig mit Nr.3, Platz 2 mit Nr.6 Annegret Streul und Platz 1 mit Nr.1 Henrietta Mieck und Mark Zocher. Mit einem kleinen Präsent wurden die Sieger geehrt, doch dass so viele mit Liebe und Ideen Kränze gebastelt hatten, war wohl der größte Erfolg.
Mit dem gemeinsamen Vater Unser schloss Pfarrer Ulrich Jasmer den offiziellen Teil des Gottesdienstes, gab bekannt, was die nächsten kirchlichen Termine sind. Nach Hause ging es bei diesem schönen Herbstwetter noch lange nicht. Im Garten hinter der Kirche waren Stände aufgebaut, die Leckereien zum Essen und Trinken für jeden Geschmack anboten. Es war die Gelegenheit, dass man mal in aller Ruhe und Gemütlichkeit einen Plausch miteinander machen konnte. Wer hat dafür heute noch Zeit? Danke wieder an alle Mitwirkenden, die dieses Festchen vorbereitet und gestaltet haben. Die einstigen Bauernhöfe auf den Dörfern gibt es kaum noch; die Zeit hat uns überrannt. Doch eine gute Ernte trotzdem dankbar zu feiern, sollte erhalten bleiben.
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