Corona stellt die Welt auf den Kopf

Vor fast 400 Jahren grasierte die Pest auch in Colditz...

Vor fast 400 Jahren grasierte die Pest auch in Colditz…

Flug in den Urlaub - wird es morgen noch gehen?

Flug in den Urlaub – wird es morgen noch gehen?

Krankenhaus Grimma -  wieviel hat es noch für Corona-Patienten Platz?

Krankenhaus Grimma – wieviel hat es noch für Corona-Patienten Platz?

Vorfreude, schönste Freude, Freude im Advent...

Vorfreude, schönste Freude, Freude im Advent…

Gern erinnert man sich an außergewöhnliche Ereignisse unserer Heimatgeschichte. Doch manchmal sind es ungewollt Dinge, die eigentlich für “endlich vergessen” eingeordnet wurden. Die Pest vor fast 400 Jahren war so ein herber Einschlag in das städtische Leben in Colditz. Vor nun fast 2 Jahren bahnte sich das Corona-Virus seinen Weg über die ganze Welt, entwickelte sich zu einer völlig unterschätzten Pandemie. Mit Pest, Cholera, Spanischer Grippe, Masern etc. ist es nicht zu vergleichen. Das Corona-Virus zeigt sich weltweit bereits in den verschiedensten Mutationen, eine gefährlicher, als die andere.
Täglich erreichen uns in sämtlichen Nachrichten- portalen von morgens bis abends nur noch Meldungen darüber; unser Aufnahme- vermögen stumpft langsam ab. Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, wurden neue Medikamente entwickelt und weltweit verimpft. Geschafft wurde es aber bis heute nicht, wieder in´s gewohnte Leben zurückkehren zu können.
Bleiben wir bei uns in Deutschland: Hier klafft eine riesige Lücke zwischen Medizin und Politik. Statt wie in anderen Staaten eine rigorose Impfung anzuordnen und mit Beschränkungen für Impfverweigerer das Ziel zu erreichen, hört man aus unserer Politik stets den Satz “man müsse alles erst auf Rechtmäßigkeit juristisch prüfen lassen”. Einen enormen Schaden fügte der Wahlkampf der Bekämpfung bei; man wolle ja so viel als möglich Stimmen erhaschen; dann sehen wir in Ruhe weiter, was wir anordnen sollten. Die 2. große Welle führte zu einem Lockdown mit einem gewaltigen Schaden für Wirtschaft, Kultur mit Gastronomie, Handel und vor allem für unsere Kleinsten, die Kinder. Schließung von Kitas und Schulen zogen nicht nur ein Bildungsdefizit nach sich, sondern hinterlässt auch einen psychischen Langzeitschaden. Vor der BT-Wahl wurde ein finanzieller Schaden in unserem Staatshaushalt von 460 Mrd. Euro benannt. Seitdem wurden keine neuen Zahlen mehr veröffentlicht; stehengeblieben dürften die Zahlen aber nicht sein.
Sachsen zählt neben Thüringen und Bayern zu den am härtesten betroffenen Bundesländern. Warum aber gerade bei uns die Impfquote so niedrig ist, kann sich niemand erklären. Sachsens Ministerpräsident M. Kretschmer ruft ständig die Impfverweigerer auf, sich impfen zu lassen und nicht die Gesundheit der anderen Bürger auf´s Spiel zu setzen und deren Leben einzuschränken. Auch von der höheren Politik forderte er schon mehrmals, Gesetze dazu zu erlassen. Doch lt. off. Zahlen ist die Anzahl Nichtgeimpfter ca. 80 % auf den Intensiv-Stationen; eine Gleichbehandlung gegenüber Geimpften stehe ihnen aber lt. Grundgesetz zu.
Bleiben wir bei uns in Colditz: Impftermine wurden schon rechtzeitig organisiert. Genutzt wurden sie aber nicht von jedem Bürger. In der Liste der 19 Städte im LK Leipzig belegt Colditz mit 445 Personen in Quarantäne (Stand 25.11.2021 – 11.00 Uhr) Platz 8. Insgesamt hat der LK-L insgesamt mit den 11 Gemeinden eine Tagesanzahl von 9.380 Quaratänefällen. Spitzenreiter ist Grimma. Auch von Fällen mit tödlichem Ausgang wurde die Stadt Colditz samt Ortsteilen betroffen. Die Inzidenzzahl des LK-L lt. RKI: 1.278,7. Die 5. Welle ist also in vollem Gange.
Was erwartet uns in den nächsten Wochen? Um die Welle zu brechen, braucht es radikale Einschnitte in unser Verhalten? Das bis jetzt vermiedene Wort “Lockdown” schiebt sich nach vorn. Dass es wieder mit massive Schäden für Wirtschaft und Gemeinwohl verbunden sein wird, ist undiskutabel. Doch, so die Medizin-Experten: jeder Tag, wo nützliche Maßnahmen hinausgeschoben werden, erhöht die Folgeschäden und man spielt mit dem Leben der Bürger. Das bisher vermiedene Wort “Triage” muss derzeit schon in den völlig überlasteten Kliniken angewandt werden. Corona-Patieneten, die eigentlich noch länger in den Intensiv-Stationen behandelt werden müssten, werden vorzeitig in Normalstationen verlegt; Platz- und Personalmangel. Die dringende Behandlung aller bisher als “normal” eingestuften Erkrankungen, wie Herzinfarkt, orthop. Behandlungen usw. müssen auf die lange Bank geschoben werden. Endlich hat man auch eine kleine Lösung gefunden, den Kräften in jeder Art der medizinischen Tätigkeit, eine finanzielle Unterstützung zu gewähren. Lassen wir uns überraschen, ob das auch in die Praxis umgesetzt wird, oder wieder nur leere Versprechungen sind.
Wie wir in diesem Jahr das Weihnachtsfest erleben werden, ist noch völlig ungewiss. Es kann, nach den derzeitigen Prognosen, ein nicht gerade erinnerungswürdiges Fest werden. Alle im Zuge der Eingrenzung der Pandemie durchgeführten Maßnahmen zeigen erst nach ca. 6 Wochen ihre Wirkung. Das hieße – erst im neuen Jahr können wir mit einer Erleichterung rechnen, falls wir nun sofort mit der Umsetzung beginnen könnten. Halten wir uns aber nach wie vor nicht an die G2 oder G2+ – Regeln, oder anderweitige Anordnungen, so wird sich der Termin weiter in´s neue Jahr verlagern. Darunter wird auch unser familiäres Leben arg leiden.
Helfen Sie bitte mit, die laufende Welle einzudämmen und zu brechen. Denken Sie mit Ihrem Verhalten nicht nur an sich selbst, sondern auch an die vielen anderen Bürger unserer Stadt und im ganzen Land, an die am Leistungslimit angelangten Pflegekräfte aller Art wieder in ein lebenswertes Leben zurückkehren zu können.
Lassen Sie uns alle wieder an einem lebenswerten Leben teilhaben!

Lassen Sie uns alle wieder an einem lebenswerten Leben teilhaben!

spiegel

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