Das Personal-Karussell dreht sich fleißig weiter
2016 machte BM M. Schmiedel den Vorschlag, den Bauhof effizienter zu machen; Aufträge an Privatfirmen auszulagern. In der Dez.-Sitzung 2016 stellte der Stadtrat die Weichen zur Umstrukturierung des Bauhofes, der Zschadraßer soll geschlossen werden. Es wurde ein externer Kollege eingestellt, der diesen Vorgang beobachten soll, um über die positiven oder negativen Auswirkungen halbjährlich einen Bericht den Stadträten vorzulegen. Richtig ist, dass man geplante Schritte auf ihre Auswir- kungen beobachten soll, wenn mit negativem Ergebnis, dann den Schritt zurück zu gehen. Von einem Bericht ist nichts bekannt, der damalige Bauhofleiter wurde in eine Hausmeisterstelle versetzt. Das parallel laufende Verfahren zur vorzeitigen Kündigung des Chefs der CWG nahm ein für die Stadt ungutes Ende; kostete ihr eine 6-stellige Summe. Die Überbrückung mit dem Einsatz der Bauamtsleiterin und des Kämmerers kommentierte BM Schmiedel mit den Worten, “das Experiment sei gescheitert, es sei ja auch nur pro forma gewesen”. SR M. Heinz sah es anders; “das seien Zustände wie in der Türkei…”.
Inzwischen ist viel Zeit vergangen, das Aufgaben- gebiet des Bauhofes der Stadt Colditz mit seinen 25 Ortsteilen nicht kleiner geworden. Es betrifft nicht nur den Winterdienst, der auch an Fremdfirmen vergeben werden muss, sondern vielerlei Aufgaben, die rund um das Jahr seitens der Stadt erledigt werden müssten. Als Stadt mit 3 Schlössern sollte sich Colditz mit einem sauberen, ordentlichen Bild zeigen. Ein erster Eindruck für Gäste, die Stadt als Besuchermagnet zu bewerten. Diese Zielrichtung steht ja auch in unserem Zukunftsplan der Stadt. Das Renaissance-Rathaus wurde enorm kostenaufwendig saniert. Im Rathaus wechselten die Personale trotzdem ständig, obwohl Beschäftigte im Öffentlichen Dienst finanziell oft weit besser dastehen, als in der freien Wirtschaft. Wenn wir derzeit über einen Fachkräftemangel klagen, ist es doch verwunderlich, wenn Angestellte mit einem so guten Job selbst das Handtuch werfen. Stimmt da im inneren Klima etwas nicht?
Kommen wir auf unseren Bauhof zurück: Von den Studien des Beauftragten Herrn H. war zumindest nach Außen nichts zu hören. Er selbst fungierte die ganze Zeit indirekt als Leiter. Alles spielte sich offenbar undurch- sichtig im Rathaus ab. Unsere Stadträte sollten sich allerdings nicht hinstellen, als ob sie nichts davon gewußt hätten. Sie versprachen uns allen doch vor ihrer Wahl, dass sie sich für das Wohl der Stadt einsetzen wollen. Werden neue Stellen gebraucht und ausge- schrieben, haben sie ein Mitspracherecht, wer diese bekommen sollte. Obwohl Ex-BM Schmiedel schon 2017 die Abschaffung der beratenden Ausschüsse durchsetzte, sollen die nun doch wieder eingeführt werden. O.k. – aus Fehlern sollte man lernen. Der Bauhof wurde inzwischen nicht völlig eingestellt, zumindest Schreibtische wurden reichlich besetzt. Ab dem 1.1.2024 wurde nun Herr H. als neuer Bauhofleiter offiziell eingesetzt. Da er mit diese Arbeit völlig überlastet zu sein scheint, wurde bereits eine weitere Stelle für einen Stellvertreter öffentlich ausgeschrieben. Kurios ist allerdings, dass Herrn H. zum Monatsende (Mai) bereits wieder gekündigt wurde; Jahrelang positiv nach oben geklettert und nun so ein Absturz? Sein Nachfolger ist auch schon bekannt. Gerüchte machen die Runde: “bin froh, dass ich in Rente bin oder bald gehe”, oder “Na, da haue ich ooch ab”. In Colditz fehlen offenbar “Klimaaktivisten”; die sitzen auf der Flugplatzrollbahn garantiert verkehrt. Zum Monatsende wird diese Fluktuationswelle im Colditzer Rathaus sicher nicht beendet sein. All das hat zum Ärgernis der Colditzer eine Stange Geld gekostet, obwohl es für andere Dinge viel nützlicher gebraucht würde. Der Heimatturm z.B. wurde von Colditz-Liebhabern vor über 120 Jahren gesponsert und in nur 10 Wochen erbaut. Heute sind wir nicht einmal mehr in der Lage, das Umfeld seitens des Bauhofes ansehnlich zu pflegen, damit es bei den Besuchern einen angenehmen Eindruck hinterlässt – ein Trauerspiel. So manch eine Örtlichkeit hat ihren schönen Anblick oft nur einer Tatsache zu verdanken: Nette Bürger oder Vereine sehen es als eine Selbstverständlichkeit an, mit ein paar unbezahlten Handgriffen für einen schönen Anblick zu sorgen. Hoffentlich sterben sie nicht aus! Vielleicht sind das die ersten Auswirkungen von KI (künstlicher Intelligenz); ein Baumschulen-Abschluss wäre vielleicht effektiver.
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