Die Fahrkarten bitte !!!

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Hierzum Bahnhof

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Eine kleinere Anlage

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Echter Bahnbetrieb

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Auf dem Bahnhof ist reger Betrieb

Diese Aufforderung ist eigentlich in Colditz nicht mehr zu hören, denn Mutter Natur hat sich ihr gestohlenes Gelände längst wieder zurückgeholt. Der Bahnhof ist Geschichte, Züge werden sicher nie wieder fahren, doch am vergangenen Wochenende konnte man diesen Satz auf Schloss Colditz mal wieder hören. Der Roßweiner Modelleisenbahnclub war mit einer Reihe verschiedener Anlagen angereist und zeigte sie dem interessierten Publikum. Bei diesem neblig-nasskaltem Wetter war es eigentlich eine tolle Gelegenheit, Kinderträume wieder aufleben zu lassen. Sowohl in der Hofstube, als auch im Tonnengewölbe hatten die Roßweiner Modellbahnfreunde die verschiedensten Anlagen aufgebaut – man mußte eben “umsteigen”, wollte man alles in Augenschein nehmen. In diesem Jahr hat der MEC Roßwein ein schönes Jubiläum, er kann das 25jährige Jubiläum seiner Vereinsgründung 1988 feiern. Der Vereinsvorsitzende Torsten Stein hatte wie alle anderen Clubmitglieder natürlich viel zu tun, denn die Züge sollen ja auch vor den Gästen rollen. Trotzdem nahm er sich die Zeit, ein paar Infos zu geben. “Das, was wir hier aufgebaut haben, ist nur ein Bruchteil von dem, was in den 25 Jahren zusammengekommen ist.

Im Stellwerk brennt noch Licht

Im Stellwerk brennt noch Licht

Am Lokschuppen

Am Lokschuppen

Alles wird per PC gesteuert

Alles wird per PC gesteuert

Wir könnten zwei Lkw`s füllen und damit jede Halle ausstatten, wenn wir alles aufbauen würden”, sagte er lächelnd. “Da fehlt uns wie hier aber meistens der Platz und so müssen wir uns auf die vorhandene Ausstellungs- fläche beschränken.” Die als U aufgebaute HO-Anlage in der Hofstube besteht aus einer ganzen Reihe von Modulen, die je nach Platz so miteinander kombiniert werden können, dass sie einen Raum optimal füllen und trotzdem ein schönes Bild ergeben. Dahinter steckt eine ausgefeilte Technik, denn alles soll ja auch funktionieren. “Die grossen Anlagen sind heute auch alle computergesteuert, die alten Systeme sind überholt”, erklärte er. Das hat auch nebenher noch Vorteile, die einem als Aussenstehenden im ersten Moment gar nicht auffallen. So werden in seinem Verein nicht nur die fleissigen Hände der Bastler benötigt, sondern auch junge Leute, die mit dem PC gut umgehen können. Auf diese Art schweißt es alle Interessengruppen zusammen, denn Einer ist auf den Anderen angewiesen. Dieses Klima braucht der Verein auch. Da zeigte er auf Andreas – “er kam mit 12 Jahren zu uns, ist inzwischen Zeitsoldat, aber immer noch aktiv in unserer Runde.  Da sind wir sehr froh darüber. Dass die Jugendlichen bei uns eine interessante Beschäftigung finden, was ihnen auch noch Spass macht, ist in seiner Wertgkeit nicht zu unterschätzen. Bei uns kommen sie nicht auf dumme Gedanken”. Eine Etage tiefer in der Tonne hatten ein paar kleinere Anlagen ihren Platz gefunden, eine Art Gartenbahn, aber auch zwei Anlagen der moderneren Art aus Plastik.

Guck mal, das ist Thomas

Guck mal, das ist Thomas

Mein Freund Thomas

Mein Freund Thomas

Das ist Thomas

Das ist Thomas

Über meinen ersten Eindruck, na ja, das gehört eben heute mit dazu, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Die kleinen Knirpse, die das entdeckten, riefen spontan: “Gucke ´mal, das ist doch Thaomas!!!”. Dieser kleine Freund war vielen Kindern bestens aus dem Fersehen bekannt und alle waren begeistert, dass er mit dabei war. So kann man sich eben täuschen, die Alten müssen manchmal noch viel lernen.

Dieter Hofmann und Andreas Hoffmann

Dieter Hofmann und Andreas Hoffmann

Hier wird rangiert

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Keine Fahrpreiserhöhung geplant

Keine Fahrpreiserhöhung geplant

Oben ergab sich gleich die beste Gelegenheit zu einer Fachsimpelei; Der Colditzer Dieter Hofmann brachte zwei museumsreife Stücken zum Vorschein und zeigte sie einem Experten. ” Ja, die Lok ist irgend ein Nachbau, der Wagen aber ist ein uraltes Märklin-Stück.” Dieter hatte diese beiden Stücke zu Hause bei´m Aufräumen gefunden. “Irgendwie stammen sie noch aus meiner Kindheit. ” Wem die Ausstellung mehr begeisterte, den Jungen oder den Alten, war schwer zu erkennen. Eines merkte man allerdings: die Alten fühlten sich in ihre Kindheit zurückversetzt und waren stolz, ihren Enkeln zeigen zu können, womit sie vor Jahrzehnten gespielt haben. Da machte ein Blick in´s Innere des Stellwerkes erstaunte Gesichter. Das Personal war leider hier auch entlassen worden, wie kürzlich in Mainz. Doch die Züge rollten wenigstens und die Fahrkarten waren zu einem erschwinglichen Preis zu erhalten. Es war eine gute Gelegenheit, sich einmal einen unterhaltsamen Nachmittag zu gönnen. Dem Modellbahnclub Roßwein wünschen wir weitere erfolgreiche 25 Jahre und viele Besucher zu den Ausstellungen zur Weihnachtszeit, auf die sie sich selbst trotz enormer Arbeit schon riesig freuen.

spiegel

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