Auch wenn der Schnee fehlt; Keiner soll glauben, Schloss Rochsburg sei in den Winterschlaf gefallen. Gestern eröffnete Dr. Quermann die neueste Ausstellung mit einer kleinen Ansprache. Selbst im und um die Rochsburg erfreut man sich über beheimatete Vögel, vom Turmfalken, den Milan und Sperber bis hin zu allerlei Singvögeln. Er begrüßte auch die unter den Gästen weilenden Fachleute, die sich emsig um den Schutz und Erhalt der Tiere in unserer Gegend ehrenamtlich kümmern. Die Hauptperson war natürlich die Fotografin Karen Weinert. Sie erzählte den Gästen, dass sie zwischen 2016 und 2020 über 1000 Nester in der SENCKENBERG Naturhistorischen Sammlung Dresden ablichtete. Einen Teil davon hat sie für diese Ausstellung mitgebracht. Das Verhalten der Vögel ist anders wie das der Menschen. Wenn wir uns ein Haus bauen, dann soll es für unser zukünftiges Zuhause ewig genutzt werden. Anders bei den Vögeln; sie bauen nur aus den verschiedensten Materialien vor Ort ein Nest, um ihr Gelege darin zu platzieren und dies auszubrüten. Dann folgt die emsige Fütterung, bis die Nestlinge flügge sind und das Nest verlassen können. Im nächsten Jahr baut man sich ein neues Nest.
Zur Rochsburger Kultur gehört auch stets eine musikalische Umrahmung. Diesmal übernahm das Dr. Martin Päckert, sang mit seiner flugfähigen Kostümierung ein paar passende Stücke. Als Abschluss schlüpfte er in das Kostüm des Adlers und sang ein Lied aus dem Horst. Mit einem kleinen Getränk konnten die Besucher die vielen Fotografien von Maren Weinert bestaunen. Kein Nest gleicht dem anderen; die Vielfalt der Bauweise verknüpfen Lebensraum der Art, ihr Größe und die Lebensweise ganz eng miteinander. Getrieben von der kurzen Brutzeit suchen sie sich eine geschützte Stelle, um der nächsten Generation Leben zu schenken. Dieser wunderschöne Anblick der Natur im kleinen Maßstab sollte uns zur Erhaltung der Natur ermahnen. Närrischer Kommentar: Unser behördlicher Wasserkopf sowie die Flut an Formularen und deren unendliche Bearbeitungsdauer für die Bauvorhaben ist das Glück der beheimateten Tiere. Wäre es anders, ginge es rasch, wären sicher morgen die Wälder und Auen schon zubetoniert.
Nach der offiziellen Eröffnung hatten die Gäste Zeit, bei einem Gläschen miteinander in´s Gespräch zu kommen. Damit verbinden sich auch wie immer zwei Dinge – eine interessante Ausstellung oder Veranstaltung und ein nettes, ungezwungenes Plaudern; wenigstens für einen Augenblick den Ärger des Alltags zu vergessen. Seien Sie herzlich willkommen, sich diese hochinteressante Ausstellung für Jung und Alt im Schloss Rochsburg anzuschauen.
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