Erlbacher Senioren und Colditzer Geschichte

Erlbacher Senioren bei  Kaffee und Kuchen

Erlbacher Senioren bei Kaffee und Kuchen

Die Stadttore, die es nicht mehr gibt...

Die Stadttore, die es nicht mehr gibt…

Blick zur heutigen Sparkasse

Blick zur heutigen Sparkasse

Das Rathaus

Das Rathaus

Der historische Tiergarten

Der historische Tiergarten

Ein geschichtsträchtiges Haus

Ein geschichtsträchtiges Haus

...heute ein Schandfleck des Marktes

…heute ein Schandfleck des Marktes

Ein buntes Kneipenleben in Colditz

Ein buntes Kneipenleben in Colditz

Die Brauerei

Die Brauerei

Der Colditzer Handel

Der Colditzer Handel

Gestern war im Erlbacher Seniorenverein wieder Kaffeekränzchen. Schön, dass die Senioren sich regelmäßig treffen und das gemütliche Miteinander pflegen. Aber man lässt sich jedes mal etwas einfallen, um diesen Treff nicht eintönig werden zu lassen. Diesmal wollte man gern wieder einen Farbbildvortrag sehen. Eigenmächtig hatte ich ihn unter dem Motto “Colditz – gestern und heute” vorbereitet. Im Hinterkopf schwebte der Gedanke – auch die Erlbacher hatten und haben ja mit Colditz eine enge Verbindung. Es begann mit Wiprecht von Groitzsch und seinen kurfürstlichen Nachfolgern, den Wettinern, die Jahrhunderte Colditzer Geschichte schrieben. Die bei uns bekannteste war Kurfürstin Sophie, die Colditz zu ihrem Witwensitz auserwählte. Eng verknüpft damit ist der historische Tiergarten und die Hainburg. Doch die Gegenüberstellung von altem und aktuellem Bildmaterial weckt Erinnerungen, die die Erlbacher an Colditz hatten. Viele von ihnen arbeiteten früher in den Betrieben der Stadt, gingen in die Geschäfte einkaufen. Es waren nicht nur meine geschichtlichen Erläuterungen, sondern die Fragen und Ergänzungen der Gäste, die diesen Vortrag total lebendig werden ließen.
Erstaunlich, wie sich vor allem in den letzten Jahrzehnten das Stadtbild von Colditz verändert hat. Häuser, die die Senioren noch gut kannten, gibt es heute nicht mehr. Ein herrliches Panorama, das “Klein Venedig” ist längst Geschichte. Fremden ein Foto davon zeigend, löst immer wieder die Frage aus “warum gibt es denn das nicht mehr”? Aber der Vortrag enthielt auch eine bunte Facette, von der Rathausgeschichte, das in den nächsten Jahren saniert werden soll, über die Brauerei, die damit verbundene riesige Anzahl von Gaststätten, den Einzelhandel, die keramischen Betriebe, die Post, das einstige Museum, die Schulen, und, und, und…
Manches löste auch etwas Traurigkeit aus. Das historisch wertvolle Haus Markt 21, einst der Sitz des Kanzlers Carpzov, später das bekannte Geschäft Uhren-Eismann, steht schon seit rund 20 Jahren total verunstaltet, ungenutzt als Schandfleck der Stadt auf dem Präsentierteller. “Wer von der Denkmalschutzbehörde”, so die berechtigte Frage, “hat denn diesen Frevel überhaupt genehmigt???”
Nach fast 3 Stunden beendeten wir erst ´mal den Vortrag. die Gäste klatschten reichlich, der Vortrag wäre “hochinteressant” gewesen und man wolle bald wieder einmal einen weiteren. Eine Meinung kursierte allerdings auch; die Älteren interessieren sich sehr für die Heimatgeschichte unserer Gegend. Die Jüngeren oder ganz Jungen kaum noch. Sie haben völlig andere Interessen, ein Stück Bewahrung der Heimatgeschichte geht damit verloren. Die Stadt Colditz stirbt aus, denn das kulturvolle Leben in der Stadt ebbt immer mehr ab. Zu bieten hat Colditz außer dem Fluchtmuseum im Schloss kaum noch etwas. Selbst das Heimatmuseum hat seine Tore längst geschlossen, der gesamte Bestand ist im Schloss eingelagert. Die Neueröffnung im Schleinitz-Haus wird noch Jahre dauern.

spiegel

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