Erntedankfest-Gottesdienst in Schwarzbach

So prall gefüllt wie am gestrigen Sonntag war die Schwarzbacher Kirche nicht immer. Es war ein Doppel-Ereignis angekündigt – das alljährliche Erntedankfest und die Verabschiedung des Pfarrers Andreas Illgen in den Ruhestand. Der Altarraum war dem eigentlichen Thema, dem Erntedank, liebevoll dekoriert. Musikalisch ausgeschmückt wurde dieser Gottesdienst diesmal vom Kirchen-Kinderchor und von den Kirchenchören aus Schwarzbach und den Nachbarkirchgemeinden, begleitet von der Orgel. Ein kleines Sahnehäubchen setzte Henning Olschowsky mit seinem tollen Gitarrenspiel obenauf.
In seiner letzten Predigt, meine (Arbeits)stunden sind gezählt, brachte Pfarrer Illgen seinen Dank an Gott herüber, dass wir auch in diesem Jahr eine gute Ernte einbringen konnten. Er stellte sich dabei aber etwas in den Hintergrund; er habe zwar Gott immer um Hilfe gebeten, doch die guten Ernten möchte er nicht auf seinem Konto verbuchen – die habe uns eben Gott geschenkt. Er gab auch den Kirchgängern einen kleinen Rat mit auf den Weg: Man solle doch nicht immer nur alles erwarten, man solle einfach einmal zufrieden sein.
Dann trat Superindendent Matthias Weismann an´s Rednerpult, berichtete von seinen Erinnerungen aus jungen Jahren. Eines habe er bis heute nicht vergessen – in einem Jugendcamp sang Andreas “warum weinst du, holde Gärtnersfrau…”. Mit der Überbringung von Gottes Segen vor dem Altar schickte Matthias Weismann Andreas Illgen in den Ruhestand, übergab ihm seine Urkunde. Damit hat nun Schwarzbach erstmalig keinen eigenen Pfarrer mehr. Nach Beendigung des Gottesdienstes verließen die Kirchenbesucher das Gotteshaus, verabschiedeten sich persönlich von Andreas Illgen. Das dauerte lang, denn die Schlange schien nicht abzureißen. Danach hatte man in´s Pfarrhaus zu einem Tässchen Kaffeee, einem Stück Kuchen oder belegten Brötchen eingeladen. Dabei nutzte man die Gelegenheit, sich noch einmal mit einem kleinen Geschenk bei Pfarrer Illgen zu bedanken. Die kleine Abordnung aus der Schwarzbacher Kirchgemeinde übergab ihm auch ein Portrait, das nun über den Köpfen der Galerie aller bisheriger Pfarrer hängt. Mit 31 Dienstjahren war er der längste amtierende Pfarrer der Gemeinde, hat also berechtigten Anspruch auf den Platz ganz oben. Mit diesem gemütlichen Beisammensein klang der Kirchensonntag in Schwarzbach aus. Rasten und rosten wird Andreas Illgen nun trotzdem nicht, denn er kann sich nun ausgiebig seinem Drahtesel widmen und ausgiebige Touren unternehmen.