Landschaftsverschandelung in Schönbach

Ein idyllisches Panorama soll verschwinden

Ein idyllisches Panorama soll verschwinden

Es wird auch aus der Stadt Colditz zu sehen sein

Es wird auch aus der Stadt Colditz zu sehen sein

Gemütlich am Stausee verweilen - wie lange noch?

Gemütlich am Stausee verweilen – wie lange noch?

Ähnlich wie nahe Geithain solles in Schönbach aussehen

Ähnlich wie nahe Geithain solles in Schönbach aussehen

Was ist aus der Eweiterung der Kiesgrube Schönbach geworden?

Was ist aus der Eweiterung der Kiesgrube Schönbach geworden?

Wurde die Erweiterung genehmigt?

Wurde die Erweiterung genehmigt?

Öko-Energie mus trotzdem zum Verbraucher gelangen

Öko-Energie mus trotzdem zum Verbraucher gelangen

Müssen wir uns ein neues Revier suchen?

Müssen wir uns ein neues Revier suchen?

Verkehrshinweis - bitte Umleitung benutzen!

Verkehrshinweis – bitte Umleitung benutzen!

Die meisten Lieder haben nicht nur einen Vers und es macht Freude sie vom Chor zu hören. In Schönbach hat sich nun die Musik auf drei Verse erweitert, was aber nicht erfreulich in den Ohren der Schönbacher und Colditzer klingt.
Blicken wir zurück: Unsere Gegend, vor allem in der Nähe mit Schönbach und Leisenau, ist für ihren jahrzehntelangen Kiesabbau bekannt. Ja, ohne Sand ist kaum ein Hausbau möglich. Mit dem Erschließen dieses Rohstoffes gehen aber große Eingriffe in die Natur einher, die nicht überall auf Zustimmung stoßen. Schon vor Jahren formierte sich in den beiden hauptbetroffenen Ortsteilen eine Bürgerinitiative (BI) gegen die Erweiterung. Mit einer riesigen Kampagne machten sie auf die Auswirkungen aufmerksam. Das Projekt wurde erst einmal gestoppt und zum Entscheid “nach oben” gegeben. Was ist nun aber daraus geworden; hat sich die Bergakademie Freiberg schon entschieden? Der Initiator, die BI, habe bis heute noch keinerlei Bescheid bekommen. Ist das nicht ewas verwunderlich, oder ist er nur in bestimmte Hände geraten? Die BI will jetzt nachhaken, weshalb man sie hier im Dunkeln stehen läßt.
Vor einem reichlichen Jahr brachte ein weiteres Vorhaben die Schönbacher auf die Palme; im Rahmen der umweltfreundlichen Energiegewinnung sollten hinter Schönbach Windräder errichtet werden. Im Dezember 2023 fand eine überaus gut besuchte Einwohnerveranstaltung statt. Die Masse der Gäste, nicht nur Schönbacher, waren strikt dagegen. Der Frust bezog sich aber nicht nur auf die riesige Fläche hinter Schönbach Richtung Colditzer Wald, sondern betraf auch die Erneuerung der in´s Alter gekommenen Windräder nahe Bockwitz. Da waren schon reichlich Gespräche hinter dem Rücken der Öffentlichkeit geführt worden; man wollte die Bürger eben mit der Begründung abspeisen – lt. derzeit noch gültigem Gesetz sind 2 % der Flächen der Kommunen zur Öko-Energiegewinnung zu nutzen. Wie es weitergeht, steht noch nicht fest, noch sind Gesetze in Umarbeitung.
Nun ist der 3. Vers dazuge- kommen; wenn wir schon durch Windräder die Gegend verschandeln, können wir den Boden mit Photovoltaik-Anlagen vollpflastern. Eine anfangs mit 17 ha benannte Fläche ist nun auf 23 ha angewachsen; die Schönbacher sind entsetzt.
In dieser Woche fand sich eine Gruppe in Schönbach zusammen, darunter 2 Stadträte, um sich von Frau Dr. Roswitha Brunzlaff beraten zu lassen, wie man hiergegen vorgehen könnte. Sie bringt mit ihrer BI Gegenwind Belgershain und VERNUNFTKRAFT schon reichlich Erfahrung mit. Eines haben wir inzwischen alle längst begriffen; irgendwelche Schreiben / Beschwerden landen bei unseren zuständigen Behörden meist unbeantwortet im Papierkorb. Sie machte den interessierten Zuhörern klar, dass alles sich in einem rechtlichen Rahmen abspielen muss, sonst fiele es ohnehin durch. Wie hoch die Hürden sind, ist für einen Laien schwer verständlich. Die dafür derzeit geltenden Gesetzlichkeiten werden in den nächsten Jahren teils (z.B. 2027) erst überarbeitet, was heißt – das momentan noch Gültige kann dann schon nicht mehr zutreffen. Sie zeigte u.a. den derzeitigen Plan, wo Windräder gebaut werden dürfen (hell- und dunkelgelbe / rote Punkte), der sicher bis dahin verändert werden wird. Das heißt aber widerum nicht, dass man bis dahin den Kopf in den Sand stecken solle. Die Technik beider Systeme, Windkraft und Photovoltaik hat sich auch weiterentwickelt. Die modernen Windräder haben heute ein wesentlich höhere Größe und Leistung, als die alten in Bockwitz. Doch auch wenn wir verstehen, dass sich in unserer Energiewirtschaft einiges verändern muss, sollte es sich in unser Leben einfügen lassen. Die gewonnene Energie muss zum Verbraucher transportiert werden und das erfordert weitere Eingriffe in die Natur. Vor Jahren wurde unter BM Schmiedel schon mal eine Windradanlage am Rande des Colditzer Waldes Richtung Ballendorf in´s Auge gefasst. Doch das Projekt verschwand in der Schublade; das Verhältnis Nutzen für den Menschen – Schaden an der Natur, stand in keinerlei positivem Verhältnis. Dazu der Ärger mit den Anrainern und Naturliebhabern.
Die Teilnehmer der Gesprächsrunde werden eine Bürgerinitiative gründen, die auf rechtlichen Füssen steht. Wertvolle Hinweise dazu bekamen sie von der Moderatorin Dr. Brunzlaff. Sollten Ihnen demnächst irgendwelche Flyer im Briefkasten stecken, wundern Sie sich bitte nicht, unterstützen Sie lieber diese Initiative. Das Problem mit den Windrädern wird nicht nur die Schönbacher nerven; nein auch Sie sehen es in der riesigen Dimension weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Photovoltaik-Anlagen auf 23 ha würden unsere Landschaft völlig entstellen. Auf den privaten Grundstücken haben heute schon viele Besitzer ihre Energiegewinnung auf Photovoltaik umgestellt. Da, wo es Sinn macht, sollte es getan werden. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Noch eine kleine Anmerkung: In dem Vortrag fiel auch das Wort Bayern: Nicht nur Robert Habeck kann entscheiden, wie was zu laufen hat, sondern die Bundesländer haben teils eigene Meinungen. Markus Söder (CSU) ist der Ansicht, dass Windräder in Bayern die ganze Landschaft verschandeln; im Norden Deutschlands gibt´s doch genug Windräder. Also sollen die uns doch den Strom liefern. Ach so, aber ja nicht mit solchen riesigen Hochspannungsmasten; wir verlangen Erdkabel in Bayern, auch wenn es noch so teuer ist. Das muss der Bund bezahlen…..
Also – machen wir es wie die Bayern; lassen wir uns einfach nicht unsere schöne Landschaft verschandeln!

spiegel

1 Kommentar

  1. Schilde
    Schilde 20. Januar 2025 at 14:10 | | Antworten

    Es gibt nicht nur Ärger in Schönbach und Leisenau, sondern auch in Hohnbach,Möseln, Leupahn und Schwarzbach.Planungsfläche für Windräder zwischen Leupahn und Hohnbach in Planung.
    Derzeit gibt es schon Unterstützung durch Frau Dr.Roswitha Brunzlaff.

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