Olympisches Silber in Colditz

Sabine Dähne mit ihrer Olympischen Silbermedaille von 1976

Sabine Dähne mit ihrer Olympischen Silbermedaille von 1976

Mit 17 begann der Umstieg auf den Rudersport (F.: S. Dähne)

Mit 17 begann der Umstieg auf den Rudersport (F.: S. Dähne)

Angelika Noack (li.) und Sabine Dähne beim Training (F.: S. Dähne)

Angelika Noack (li.) und Sabine Dähne beim Training (F.: S. Dähne)

Ein Traum wird wahr - Olympisches Silber 1976 in Montreal (F.: S: Dähne)

Ein Traum wird wahr – Olympisches Silber 1976 in Montreal (F.: S: Dähne)

Ausgepowert, aber eine riesige Freude - Angelika Noack und Sabine Dähne (F.: S. Dähne)

Ausgepowert, aber eine riesige Freude – Angelika Noack und Sabine Dähne (F.: S. Dähne)

Eine unter vielen Medaillen und Auszeichnungen, die Sabines große Lebensleistungen dokumentieren

Eine unter vielen Medaillen und Auszeichnungen, die Sabines große Lebensleistungen dokumentieren

In wenigen Stunden werden die Olympischen Spiele 2016 eröffnet, gespannt schaut die Welt auf das riesige Sport- ereignis. Ganz besonders gern denkt die Colditzerin Sabine Dähne an jenes Erlebnis vor 40 Jahren zurück. Es war einer der Höhepunkte ihres sportlichen Lebens und Schaffens. Sicher hat ihr Vater Max Dähne, damals Sportlehrer an der Mittelschule “Ernst Schneller” in Colditz, einen Anstoß gegeben. Er hatte ein gewisses Auge dafür, wer im Sportunterricht mit seinen Leistungen etwas hervorstach, motivierte ihn, nach dem Schulunterricht in seiner jeweiligen Disziplin zu trainieren und so die Freizeit sinnvoll zu verbringen. Bei sportlichen Wettkämpfen war Colditz immer mit vertreten und konnte manche Medaille einheimsen. Tochter Sabine hatte anfangs ein Auge auf die Diskusscheibe geworfen, doch merkte schnell, dass es nicht zu ihr passte. Schon mit 17 Jahren warf sie nicht das Handtuch, sondern stieg auf den Rudersport um. 1977 schätzte der Reporter Jürgen Kopsch des “Sportecho” sie so ein: Ruhig, ausgeglichen, freundlich. Sie selbst fasste es ebenfalls in 3 Worten kurz zusammen: diszipliniert, zielstrebig, sportbegeistert. Beide Einschätzungen kann man heute nach 40 Jahren noch als voll zutreffend bezeichnen. Eine völlig ruhige Frau, die sich nicht mit ihrer außergewöhnlichen Lebensleistung in´s Rampenlicht stellt. Wer einen 3er, 4er, 5er oder gar 6er im Lotto macht, der hatte einfach mal Glück. Hinter dem Berg von Medaillen, Urkunden, Titeln und Auszeichnungen, die Sabine Dähne geblieben sind, steckt ein enormer Fleiß. Das Privatleben stellte sie hintenan, arbeitete aber nicht nur auf einen sportlichen Blitzerfolg hin, sondern schuf nebenher auch eine Basis für das Leben nach dem Leistungssport. Sie legte trotz ihrer Zeitnot das Examen als Trainerin ab, nahm dafür manch anstrengende Nachtschicht für´s Büffeln in Kauf. An die schönen Jahre, die sie als aktive Sportlerin und später erfahrende Trainerin des SC DHfK Leipzig erleben durfte, erinnert sie sich gern. Eine der Krönungen war nach ihren Worten der Aufenthalt im Olympischen Dorf in Montreal: “Dort waren ja Sportler aus der ganzen Welt anzutreffen, nicht nur Ruderer. Auch alle möglichen anderen Disziplinen, die man ja zu großen Sportveranstaltungen nie getroffen hat. Es war eine wahnsinnig gute Atmosphäre….”. Das Jahr 1976, als sie mit Angelika Noack Olympisches Silber errang, hatte sowieso etwas Besonderes – es war die 1. Olympiade, an der Frauen als Ruder antreten durften. Alle Sportler dieser Sportart aus dem DDR-Team, kehrten 1976 mit einer Medaille nach Hause, davon 9 x mit Gold – es war ein einzigartiger Erfolg. Sabines sportliche Leistung ist riesig; mitbeteiligt war sie in den Jahren 1974 als Weltmeisterin im 4er mit Steuerfrau, 1975 und 1977 im 2er ohne Steuerfrau, 1976 Olympisches Silber im 2er ohne Steuerfrau, Vize-Europameisterin 1969, 1972, 1973 im 4er mit Steuerfrau und sagenhaften 11 Mal DDR-Meisterin.
Ihre riesige Erfahrung hat sie nach ihrem aktiven Sport gemeinsam mit ihren klaren Konzepten für einen erfolgreichen Sport an die nachrückenden Jugendlichen weitergegeben. Ihre Menschlichkeit im gemeinsamen Umgang miteinander spielte dabei sicher eine wesentliche Rolle. Heute ist sie in ihrer Tätigkeit als Physiotherapeutin auch ganz nah am Menschen. Den Sport hat sie trotzdem nicht vergessen, betätigt sich in ihrer nun doch etwas längeren Freizeit gern mit allerlei Disziplinen, um ihren Körper fit zu halten. Die diesjährigen Olympischen Sommerspiele wird sie sicher gespannt am Fernseher verfolgen. Für die Zukunft – alles erdenklich Gute. Wie sang doch Udo Jürgens: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran…..

spiegel

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