Stille Nacht, heilige Nacht
Die Geburt Christi nahm seither einen der wichtigsten Plätze der Feierlichkeiten des Jahres ein; die Gottesdienste waren stets überaus voll besucht. Selbst in der nunmehrigen Zeit der Moderne, wo Kommerz am Weihnachtsabend vordergründig wurde, ließen es sich viele Menschen nicht nehmen, vor der Bescherung einen Gottesdienst zu besuchen. Die Adventszeit mit Abschluss des Heiligen Abends war reich gefüllt mit Veranstaltungen, die sich harmonisch in das bevorstehende Fest einfügten. Schüttelte Frau Holle noch ihre Betten aus, setzte das Ganze einen Punkt auf das i.
In diesem Jahr müssen wir auf viele dieser Dinge verzichten oder zumindest sie im kleineren Rahmen erleben. Das Corona-Virus in seinen wechselnden Mutationen läßt uns wenig Spielraum, das so zu gestalten, wie wir es gerne hätten. Die Infektionszahlen steigen und selbst das kleine Städtchen Colditz bleibt davon nicht verschont. Einige Colditzer können durch den Virus das Fest nicht mehr miterleben, sie verstarben.
Wie sich die Pandemie in den kommenden Wochen auswirken wird, können nicht einmal Experten klar vorhersagen, die Mutationen kennen keine Grenzen und zeigen sich weltweit. Was unsere medizinischen Kräfte in den letzten Monaten geleistet haben, ist nicht mit Geld zu bewerten. Doch das sind nicht nur jene, die aktiv waren und selbst ihr eigenes Privatleben hinten anstehen lassen mussten. Im Schatten dahinter stehen aber auch viele Menschen aus anderen Berufen, die mit viel Aufwand und Risken dafür sorgten, dass wir es nur “erträglich” durchleben mussten. Nun, wo die 5. Welle im Anrollen ist, treten sie ein wenig mehr in´s Rampenlicht. Was ist, wenn wir plötzlich keinen Strom, kein Gas und Wasser mehr hätten, die Regale in den Märkten leer bleiben, weil kein Transport mehr funktioniert; was wenn wir kein Küchen- oder Reinigungspersonal mehr haben, weil auch sie sich infizierten? Viele andere Berufe stehen nicht im Vordergrund, doch erst wenn sie ausfallen, bemerken wir, dass hier etwas fehlt. Lassen Sie uns auch bei all denen “danke” sagen, die niemand fragt, ob sie diese aufopferungsvollen Aufgaben ohne Licht am Énde des Tunnels zu sehen, noch lange aushalten können.
Helfen Sie also mit, den unabsehbaren Schaden so gering wie möglich zu halten, nicht noch weiter explodieren zu lassen. Versuchen sie, unnötige Kontakte so minimal wie möglich zu halten, auch wenn es gegenüber den vorherigen Jahren völlig ungewohnt erscheint. Tragen Sie mit ihrem Verständnis und Verhalten dazu bei, dass wir 2022 ein viel besinnlicheres Weihnachtsfest erleben dürfen, als in den nächsten Tagen.
Ihnen allen ein gesundes Weihnachtsfest 2021 in trauter Runde!
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