Übernachtungszahl in Colditz gestiegen

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Die Schlossstadt Colditz

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Unser Wasserschloss Podelwitz

Manchmal gibt es auch erfreuliche Dinge, über die man berichten kann.  Alljähr- lich fragt die Geschäftsführerin des Colditzer Tourismusver- eines im Statistischen Landesamt Kamenz nach, wie denn die Zahlen für das vergangene Jahr ausgefallen sind. Um so schöner, wenn man dann im Vergleich zu den Vorjahren eine positive Tendenz feststellt. So ist es zumindest für die Übernach- tungen in Colditz 2013 nun amtlich . Wenn wir 2012 auf 24.960 Übernachtungen ei- gentlich im sächsischen Durchschnitt gar nicht schlecht aussahen, so waren es im vergangenen Jahr stattliche 11% mehr -  27.896.  Diese Zahl ist natürlich nicht ganz relevant, denn in der Statistik werden nur Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten erfasst. In unserer Stadt gibt es aber noch eine ganze Reihe kleinerer Pensionen und Ferienwohnungen, deren Auslastung sich in diesen Zahlen nicht wiederspiegelt. Annett Mehner kann sich aber noch gut an das vergangene Jahr erinnern: “Die Nachfrage war manchmal so groß, dass wir gar nicht wußten, wo wir sie am Besten unterbringen können”. Auch die Zahl der Ankünfte gibt Aufschluss darüber, wo die Entwicklung hingeht. Sie stieg von 7.297 (2012) auf 10.595 im letzten Jahr. Das führte auch zu einer höheren Auslastung der Bettenkapazität und damit der Rentabilität der Beherbergungsbetriebe – von 26,3 auf 28,0 %. Was allerdings leicht zurückging, war die Verweildauer – sie ist von 3,4 auf 2,6 Tage gesunken. Aber Zahlen sind nicht nur interessant, sondern dienen bei einer fachmännischen Auswertung dazu, bestehende Mängel zu beheben und Verbesserungen herbeizuführen. Das ist auch der Hintergrund der Touristinfo Colditz, sich dieses Zahlenmaterial zu besorgen.

Schlafen im Schloss Podelwítz

Schlafen im Schloss Podelwítz

Die Europajugendherberge

Die Europajugendherberge

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Das idyllische Waldbad

“Der Umzug unseres Büros aus einem schlecht erreichbaren Zimmer in der 1. Etage des Rathauses in die Räume der ehemaligen Brauerei direkt am Markt hat sich sehr positiv ausgewirkt”,  so Annett Mehner. “Wir sind nun in unmittelbare Nähe zu den Touristen gerückt und ohne Probleme für Jeden, ob Fussgänger oder Radler, erreichbar. Unsere Räume sind auch barrierefrei und somit selbst für Rollstuhlfahrer keine uneinnehmbare Hürde.” Appropo Rollstuhlfahrer:  Im vergangenen Jahr waren eine Gruppe Jugendlicher mit Rollstühlen in der Stadt unterwegs, besuchten in 3er-Gruppen (1 Rollstuhlfahrer und 2 Helfer) die Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen und liessen sich ihren Besuch per Stempel bestätigen. Auf meine Frage, wozu sie das benötigten, antworteten sie mir, dass sie eine Studie machen, um festzustellen, welche Chancen man als Rollstuhlfahrer (sie waren selbst zum Glück keine richtigen) in unserer Stadt hat. Nach mehreren Tagen ihrer Tour durch Colditz wollte ich gern einmal wissen, welchen Eindruck sie gewonnen haben. Sie waren allerdings so verdutzt, lehnten jede Antwort ab – das dürfe nur der Chef sagen. Ich blieb bei meinem Bohren: “Es geht doch nicht um die Auswertung und des Zählens der Stempel; Sie müssen doch selbst einen Eindruck haben, ob man sich als Rollstuhlfahrer in der Tourismus-Stadt wohlfühlen kann und zurechtkommt.”  Keine Antwort – das darf nur der Chef!!!! Was aus der Analyse nun geworden ist, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Doch einige Fragen blieben mir: Wozu macht man dann überhaupt so etwas, wo die Ausführenden nicht mal eine eigene Meinung haben dürfen? Ist das nur unnütze Beschäftigung, um Fördergelder für ein Projekt zu vertun?   Kommen wir zurück zu unseren Zahlen aus Kamenz. Was genau der Grund für die erfreuliche Steigerung der Übernachtungszahl ist, wird sich nicht einfach auf einen Nenner bringen lassen. “Wir sind umgeben von einer ganzen Reihe bekannter Sehenswürdigkeiten, dem Wasserschloss Podelwitz, der Burg Mildenstein und den Schlössern Rochlitz und Hubertusburg Wermsdorf. Zwei Radwanderwege führen durch Colditz und mit seinen idyllischen Wanderwegen durch den Tiergarten, den Weg der Zeitzeugen oder zur Muldenvereinigung haben wir eine Fülle von Möglichkeiten der Freizeitgestaltung”, so Annett Mehner. “Auch die Raritäten Dentalmuseum Zschadraß und die Heimatstuben der Familie Knochenmuß im Schloss Podelwitz begeisterten die Besucher. Die neue Internet-Präsenz www.zweimuldenland.de für unsere touristische Darstellung hat sich  sehr positiv bewährt. Jetzt wird daran gearbeitet, die Angebote noch zu erweitern und zu verbessern. Sie sollen massgeschneidert auf die Besucher passen. Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass die Zahl der Individual-Touristen stark angestiegen ist und somit die Angebotspalette ihren Wünschen gemäß ausgerichtet werden muss.” Damit ist klar – für die nächsten Wochen und Monate stehen neue Aufgaben an. Gefragt sind an allererster Stelle kreative Ideen, wie man unsere Gäste zuerst einmal überzeugen kann, UNS zu besuchen und wenn dies erfolgte, auch wieder mit einem zufriedenen Gesicht verabschieden könnte. Vielleicht kommen sie im nächsten Jahr wieder und bleiben noch ein paar Tage länger. Das könnte schon dazu beitragen, die einzige gesunkene Zahl im Jahresvergleich, die Verweildauer, in eine positive Richtung  zu drücken. Hierzu gefragt ist aber dringend auch das Zusammenspiel aller, die in den Wirtschaftsfaktor Tourismus eingebunden sind – von den Sehenswürdigkeiten über die Übernachtungsmöglichkeiten bis zur Gastronomie. Alles sollte harmonieren, Alleingänge werden garantiert erfolglos bleiben. Colditz ist einen Besuch wert.

spiegel

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