Arbeitet Colditz schon am Plan B für 2022 ?

2021 vorbei - 2022 angelaufen

2021 vorbei – 2022 angelaufen

Ein von Corona geprägtes Jahr liegt hinter uns, das neue zeigt sich wieder mit ähnlichen Symptomen. Dennoch – das Leben muss weitergehen; Zeit, kurz Rückblick auf das alte zu nehmen und hören, welche Pläne für das neue existieren. Eins vorweg; Colditz ist nicht nur das kleine Muldenstädtchen, sondern zu ihm gehören weitere 25 Ortsteile.
Kohleausstieg bis 2030 auch im Südraum Leipzigs

Kohleausstieg bis 2030 auch im Südraum Leipzigs

Das Colditzer Schützenhaus - ein Lokal mit bestem Ruf

Das Colditzer Schützenhaus – ein Lokal mit bestem Ruf

Brand Europahaus 2013

Brand Europahaus 2013

Der heutige Anblick des herrenlosen Grundstückes

Der heutige Anblick des herrenlosen Grundstückes

Artikel von 2007 der Bildzeitung - Hoffnung auf viele Touristen aus GB

Artikel von 2007 der Bildzeitung – Hoffnung auf viele Touristen aus GB

Der Eingang zum Fluchttunnel

Der Eingang zum Fluchttunnel

Der Blick vom historischen Teil des Tiergartens

Der Blick vom historischen Teil des Tiergartens

Sein 500jähriges Jubiläum steht vor der Tür (1523)

Sein 500jähriges Jubiläum steht vor der Tür (1523)

Das Triefsäckchen im Tiergarten

Das Triefsäckchen im Tiergarten

Das Portal der Knabenschule nahe Schloss und Kirche

Das Portal der Knabenschule nahe Schloss und Kirche

Nie wieder zu sehen: das "Klein Venedig" oder wie es Historiker eher vergleichen "Klein Heidelberg" -über dem Fluss das Schloss

Nie wieder zu sehen: das “Klein Venedig” oder wie es Historiker eher vergleichen “Klein Heidelberg” -über dem Fluss das Schloss


Eine neue Bundesregierung, die Ampelkoalition, gibt in diesem Jahr den Ton an. In ihrem Arbeitsprogramm stehen gewaltige Verände- rungen vor der Tür. Sie betreffen nicht nur den Klimawandel, sondern greifen auf die mannigfaltigste Weise in unser tägliches Leben ein. Der für 2038 geplante Kohleausstieg wurde auf 2030 vorgezogen; ein Budget für alle betroffene Reviere der BRD auf 40 Mrd. Euro eingeplant. Wieviel davon auf den LK Leipzig fallen, wird erst festgelegt, wenn die Maßnahmen bewilligt sind. Für unsere Region bedeutet das erneut, den massenhaften Wegfall von Arbeitsplätzen, Schaffung neuer, die Umschu- lung dieser Leute bis hin zur Renaturierung der hinterlas- senen Mondlandschaft. Eine ähnliche Situation haben wir schon einmal erleben müssen – die Wiedervereinigung. Schauen wir allein auf den noch sichtbaren Schaden mit der Stilllegung des Porzellan- werkes; noch immer leidet Colditz unter den Auswir- kungen, vor allem jene, die nun das Rentenalter erreicht haben. Ansehnlich ist Colditz an vielen Orten nicht mehr; die Kernstadt zeigt sich derzeit noch in einem trostlosen Bild. Es macht teils den Eindruck, als wäre die Zeit stehen geblieben oder Colditz in Vergessenheit geraten. Doch Colditz, die Stadt mit 3 Schlössern, müsste doch einen gewaltigen Trumpf in der Hand haben, oder ist das eine Fehlein- schätzung. Die Corona-Pandemie hat es wohl erst richtig an das Tageslicht gebracht, dass hier zu viel liegengeblieben ist. Lässt sich das alles kurzfristig reparieren? In der “Wende-Euphorie” holte man schon einmal Schwung – Das Kulturhaus wurde zum Europahaus gekürt, ein Verein mit guten Visionen gegründet. doch obwohl es auf dem Berg liegt, ging alles “den Bach hinunter”. Übrig geblieben ist ein kläglicher Rest.
Das Schloss Colditz sollte den Mittelpunkt für viele, vor allem des angelsächsischen Raumes zu erwrtende Touristen bilden. Während der Jahre des 2. Weltkrieges hatte es namhafte Offiziere als Gefangene; deren Angehörige sehnten sich danach, die Stätte einmal besichtigen zu können. Doch zuviel blieb davon nicht erhalten, es begrenzte sich auf wenige Ausstellungs- stücke. John Smith kritisierte das schon einmal 2007. Doch auch hier ist die Zeit nicht stehengeblieben; GB hat die EU verlassen, der Brexid und Corona bremsen den Tourismus. Aber ein anderer Aspekt gesellt sich hinzu: die Generation der einstigen Häftlinge ist fast gänzlich verstorben; deren Kinder sind ebenfalls bereits im hohen Alter. Die junge Generation zeigt generell zu vielen geschichtlichen Themen wenig Interesse. Diesen Tatsachen folgend, hat der Freistaat Sachsen als Eigentümer eine umfangreiche Restaurierung in Angriff genommen. Doch das wird noch Jahre andauern, bevor es auch von Innen seinen Renaissance-Charm wiedererhält. Eine Aufgabe bleibt aber an der Stadt hängen; Touristen sind anspruchsvoll geworden. Sie möchten außer dem obligatorischen Rundgang durch das Schloss auch die Stadt und deren Umfeld kennenlernen. Doch die Frage: was wollen wir ihnen denn als Attraktionen anbieten? Da gäbe es noch viel zu tun, doch 1. läuft die Zeit und 2. kostet es einige Euro. Beides ist nicht im Überfluss da.
Der angrenzende Tiergarten, das älteste Tiergehege Deutschlands, könnte im nächsten Jahr sein 500jähriges Jubiläum feiern, Doch die Feierlichkeiten werden nicht im vollen Umfang stattfinden. Das einstige Lusthaus gibt es nicht mehr und die Hälter lassen ihre einstige Funktion nur noch erahnen. “Wir sind hier im Kantakt mit dem Sachsenforst um Möglichkeiten zu eruieren, so BM Zillmann. Es gab zum Jubiläum bereits Ideen. Diese wurden aber als nicht durchführbar erkannt.” So bleibt der Tiergarten nur ein erholsamer Wanderweg für die Colditzer uns so manchen Gast. Gegenüber des Renaissance-Giebels vom Schloss und neben dem Pfarramt steht die Knabenschule – auch dieses historische Gebäude sucht mit seinem fantastischen Portal nach einem Restaurator.
Alles Gezeigte bedürfte einer liebevollen Hege und Pflege, doch die braucht helfende Hände und ist mit Sicherheit nicht für ein paar Pfennige aus dem Stadtsäckel zu haben.
Lassen Sie uns in Kürze auf andere Flecken unserer Stadt schauen.

spiegel

Kommentar eintragen

Hauptmenü