Besuch von Friederike

Rinderstall Schönbach

Rinderstall Schönbach

Umgestürzter Baum auf dem Sophienplatz

Umgestürzter Baum auf dem Sophienplatz

Info-Tafel

Info-Tafel

FFW Erlbach im Einsatz

FFW Erlbach im Einsatz

Stromausfall in Erlbach - ein Baum stürzte in die Freileitung

Stromausfall in Erlbach – ein Baum stürzte in die Freileitung

Der Neubaublock in Zschadraß - abgedeckt

Der Neubaublock in Zschadraß – abgedeckt

2 Bäume stürzten Richtung B 20

2 Bäume stürzten Richtung B 20

Umgestürzte Bäume an der B 19

Umgestürzte Bäume an der B 19

Schadensbeseitigung in Zschadraß

Schadensbeseitigung in Zschadraß

Wege wieder begehbar machen

Wege wieder begehbar machen

Der Weg zum Zschirlaer Tiergartentor - unpassierbar

Der Weg zum Zschirlaer Tiergartentor – unpassierbar

Straße Commichau - Zschirla, unpassierbar

Straße Commichau – Zschirla, unpassierbar

Wieder ein Baum in der 15-kV-Leitung

Wieder ein Baum in der 15-kV-Leitung

Eigentlich freut man sich, wenn sich eine Dame zum Besuch ankündigt. Doch bei Friedericke sah man dem Besuch mit Skepsis entgegen. Die Wetterfrösche warnten schon Tage zuvor, dass man hier mit einem Sturmtief zu rechnen habe, dass die Auswirkungen nach Kyrill weit übertrifft. Kurios ist schon, dass es gerade der 11. Jahrestag dieses Unwetters war, als Friederike über unser Gebiet hinwegzog. Die Vorhersagen wurden immer präziser und unsere Feuerwehren sorgten mit einer hohen Bereitschaft dafür, dass für den Ernstfall genügend Kameraden zur Verfügung standen. Das Sturmtief zog genau zu den vorhergesagten Zeiten in einer massiven Wucht von Westen kommend über Mitteldeutschland und erwischte damit auch Sachsen. Es war diesmal nicht nur die Stärke der Sturmböen, sondern die enorme Geschwindigkeit, mit der sie über Colditz und die Dörfer rasten. Alles veränderte sich binnen Minuten, der Himmel verdunkelte sich. Bereits zu Anfang des Unwetters traf es den Rinderstall in Schönbach, die Wellblechtafeln riss es vom Dach und schleuderte sie zu Boden. Ein großer Teil verfing sich zum Glück in Drahtzaun. Auf dem Colditzer Sophienplatz kippte es einen Baum auf die Straße und riss die große Tafel aus der Verankerung. Dachziegelsplitter waren überall auf den Straßen zu finden. Die Colditzer FFW rückte in den Colditzer Wald aus, um die Personen aus ihren Pkws zu bergen und in Sicherheit zu bringen, die auf der Hauptstraße von Bad Lausick durch umgestürzte Bäume liegengeblieben waren. “Wir haben nur die Personen geborgen, die Autos zur eigenen Sicherheit erst einmal stehen gelassen”, so Steffen Schmidt, “es war für uns selbst zu gefährlich, die umgestürzten Bäume frei zu schneiden”. Auch die Erlbacher Kameraden waren voll im Einsatz. Es waren teils Routinearbeiten, Bäume von der Straße beräumen, doch am alten Gerätehaus in Erbach war eine Fichte genau in die Freileitung gestürzt. So hatte auch Erlbach wie bereits viele andere Orte in Sachsen keinen Strom mehr. Sie warteten nicht auf einen Anruf aus der Leitstelle, wo der nächste Einsatzort wäre, sondern unternahmen durch die Ortslagen Kontrollfahrten, wo man schnell Schadenstellen entdeckte und so schnell beseitigen konnte. Der Einsatzstab unserer Colditzer Feuerwehren war nach gemeinsamer Absprache bestens organisiert, es funktionierte, so das Fazit danach lautet: hervorragend. Zugleich sei hier allen Kameraden herzlich gedankt, die alle ihre Freizeit opferten, um im Notfall Leuten zu Hilfen eilen zu können. In solch einem Fall merkt man erst wieder die Wichtigkeit der Erhaltung unserer Wehren.
Das ganze Ausmaß des Schadens kam mehr oder weniger erst heute an´s Licht. Hart getroffen hat es Zschadraß. An vielen Stellen des gesamten Klinik-Geländes hatte es zig Bäume entwurzelt und teils auf die Gebäude geworfen. Wahrscheinlich hat auch der feuchte Boden zu dieser Jahreszeit noch seinerseits beigetragen. Auf der Rückseite der B 20 lagen 2 Bäume im Garten, dem dahinter liegenden Neubaublock hatte es das Flachdach koplett herunter gerissen. Die riesigen Fetzen baumelten wie Transparente vom Dach an der Fassade. An der gegenüberliegenden B 19 waren nochmals 2 Bäume umgestürzt; der vor wenigen Wochen durch Herwart gefallene, war gerade weggeräumt worden. An der ehemaligen Werkküche machte sich inzwischen eine Firma daran, einen in die Astgabel des Nebenbaumes gefallen aus seiner mießlichen Lage zu entfernen. Doch auch der Tiergarten hat wie der Colditzer Wald einen riesigen Schaden zu verzeichnen. Heute morgen inspizierte die Revierförsterin Barbara Kotschmar den Weg zum Zschirlaer Tiergartentor – im Moment nicht nutzbar. Haufenweise überall im feuchten Waldgebiet umgestürzte Bäume, ein erschreckendes Bild bis hinüber zum Waldbadweg.
Die Straße zwischen Commichau und Zschirla musste ebenfalls gesperrt werden. Innerhalb weniger Monate war es nun das 3. Mal, dass eine Baum in die 15-kV-Freileitung gestürzt war. Zwei weitere lagen quer über der Brücke in der Talsenke und blockieren allein den Weg. Im Moment wird alles nach einer Prioritätenliste abgearbeitet. Das was wichtig ist, hat Vorrang. Auch die Ausstattung mit TV und Internet hat durch den Sturm und Stromausfall massive Schäden erlitten. Auch da heißt es im Fall – vorrangig Kunden zuerst bedienen, wo viele Personen zugleich betroffen sind, dann erst die Einzelhaushalte. Um all die entstanden Schäden zu beheben, sowohl in der Natur, als auch an den Bauwerken, wird es noch Monate dauern. Hoffentlich steht in Kürze nicht schon das nächste Unwetter vor der Tür. Die Häufigkeit nimmt zu, auch eine Reaktion auf unseren Umgang mit Mutter Natur.

spiegel

1 Kommentar

  1. Silke Weniger
    Silke Weniger 28. Januar 2018 at 17:18 | | Antworten

    Hallo Herr Spiegel,

    das ist ein sehr anschaulich geschriebener Artikel mit schönen furchtbaren Bildern nach dem Sturm. Hoffen wir, dass der Colditzer Forst in Zukunft von dieser Art Besuch in Zukunft verschont bleibt.

    Beste Grüße aus der Ferne

    Silke Weniger

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