Corona – lassen sie Vernunft walten

Trübe Stimmung über Colditz

Trübe Stimmung über Colditz

Es ist nicht nur ein trüber Blick auf unser Colditzer Schloss, der dem momentanen Wetter geschuldet ist, sondern das ganze Stadtleben liegt regelrecht auf Eis. Das Jahr 2020 hat uns viele ungewohnte Lasten aufgebürdet, beendet ist es keinesfalls und Besserung nicht in Sicht. Mit dem heutigen Tageswert von 18.678 Neuinfektionen in D und 1.823 in Sachsen (lt. RKI) liegen sie zwar von denen am 31.12.2020 (32.552 – D und 3.571 in Sa) noch weit entfernt, doch die hohen 7-Tage-Inzidenzwerte sind noch derart hoch, dass Sachsen mit 255,8 fast doppelt so hoch ist, wie der in D. Sachsen nimmt damit Platz 2 ein. Laut LK-L liegt (14.01.21) die fortlaufende Fallzahl in Colditz bei 354, die Quarantänefälle bei 136. Durch die Ausuferung der Fälle sind die Krankenhäuser und Ämter völlig überlastet, sodass die Zahlen nicht mehr als 100%ig exakt angesehen werden können. Die Infektionsketten lassen sich schwer nachverfolgen.
Die neu aufgetretene Mutation des Covid-19 verschärft die Ansteckungsgefahr wesentlich, ein absoluter Schutz ist fast unmöglich. Um die weitere Explosion des Virus einzudämmen, hat Sachsen schon härtere Maßnahmen als die vom Bund erlassen. Wichtig wäre vor allem, dass sie von allen Bürgern eingehalten werden. Dass es da Randgruppen gibt, die das bewusst ignorieren, zeigt die Ankündigung, dass Sachsen Häuser einrichten will, in denen zwangsweise Quarantäne-Missachter untergebracht werden sollen. Schauen wir nach Colditz – es ist nicht zu erklären, dass die Schulen geschlossen bleiben müssen, Jugendliche sich aber weiterhin zum Gruppenplausch ohne Mund-Nasen-Schutz an der Prommenade treffen und umarmen.
Das vorgezogene Treffen der Kanzlerin und den MPen weist uns alle darauf hin, dass die nicht nur in Deutschland grasierende Pandemie sich nur durch harte, auch wirtschaftliche Einschränkungen, in den Griff bekommen läßt. Die Großzügigkeit über die Weihnachts- und Neujahrstage hinterlässt nun erst ihren Schaden. Das Wort “Freiwilligkeit” müssen wir wahrscheinlich vorerst aus dem Vokabular streichen, es müssen Maßnahmen her, an die sich “alle zu halten” haben. Uns erwartet also am Dienstag nichts Erfreuliches.
Egal, was beschlossen wird; befolgen sie es. Denken sie auch an die vielen Beschäftigten im medizinischen Beruf, die seit Monaten weit über ihr Normalmaß hinaus Dienste leisten müssen. Deren erbrachte Leistungen sollten nicht nur mit ein paar lobenden Worten und leeren Versprechungen gewürdigt werden. Es sind aber auch Schaffende aus dem täglichen Leben, Altenpflegeheim-Personal, Post, Paketdienste, Polizei und all die Vielen, die täglich dafür sorgen, dass alles wie gewohnt weitergeht. Sie haben ein Limit ihrer Leistungskraft, was sich auf Dauer nicht überspannen lässt. Die kritischen Fragen an Wirtschaftsminister Altmaier (CDU), warum die November-Wirtschaftshilfen an die Kleinbetriebe bis jetzt nur zu ca. 10 % ausgezahlt wurden, begründet er mit der unglaubwürdigen Ausrede: es läge an den Formularen, die wären noch nicht so erarbeitet, dass die Hilfen gewährt werden könnten.
Dennoch – egal was in den nächsten Wochen und Monaten auf uns zu kommt. Versuchen Sie ihren Teil dazu beizutragen, dass die Pandemie so schnell als möglich besiegt werden kann. Halten Sie sich konsequent an die festgelegten Einschränkungen, die Maskenpflicht,…auch wenn sie aus Ihrer Sicht unpassend sind. Verabschieden Sie sich von der Meinung: Mich kann es nicht treffen!

spiegel

2 Kommentare

  1. Schilde
    Schilde 19. Januar 2021 at 10:14 | | Antworten

    Ja, es trifft uns alle.
    Doch leider werden zu wenig Kontrollen durchgeführt.

  2. Schicketanz
    Schicketanz 19. Januar 2021 at 13:20 | | Antworten

    Ein toller Beitrag! Bleiben Sie dran.

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