Dem Borkenkäfer die Wohnung kündigen

Ungewollter Holzertrag

Ungewollter Holzertrag

Erst noch eine geschärfte Kette aufziehen...

Erst noch eine geschärfte Kette aufziehen…

Den Baum packen...

Den Baum packen…

Die Äste entfernen...

Die Äste entfernen…

Maßgeschneidert in Stücke zerlegen...

Maßgeschneidert in Stücke zerlegen…

Es wartet schon der nächste Schlag...

Es wartet schon der nächste Schlag…

Die wertvolleren Stämme warten auf Kunden

Die wertvolleren Stämme warten auf Kunden

Nur noch Brennholz...

Nur noch Brennholz…

Wer in den letzten Tagen im Colditzer Wald unterwegs war, hörte nicht selten die Geräusche der Kettensägen. Waren vor Kurzem Azubis tätig, regelrechte Einzel- stücke per Hand aus dem Baumbestand zu entfernen, so ist nun schwere Technik im Einsatz, um großflächig gegen den Befall des Borkenkäfers vorzugehen. Es ist wie eine Entscheidung zwischen Pest und Chorea – würde man nichts unternehmen, entstünde ein noch weit größerer Schaden an unserem Fichtenwald. So ist nun Revierförsterin Barbara Kotschmar täglich unterwegs, um sich die Bäume anzusehen und die Entscheidung zu treffen, hier müssen wir als Nächstes ran. Etwa 50 Hektar Wald müssen in den nächsten Wochen bearbeitet werden, das Gebiet konzentriert sich um den Jägerstein und Altteich. Anfallen, so schätzt sie, werden um die 1.500 Festmeter. Mit seiner bestaunenswerten Technik schafft der Spezialist täglich etwa 180 Festmeter. Das sind zwischen 100 und 300 Bäume; je nachdem, wie eng die zu fällenden beieinander stehen oder ob man mehr Umrückerei dazu hat. Wild losschlagen geht auch nicht, denn die Nebenschäden sollen so gering als möglich ausfallen. Das wird einem schon beim Betrachten der riesigen Maschine auffällig; über die großen Räder wurden zusätzlich kettenartige Aufleger überzogen, um die Last auf eine so breit wie mögliche Fläche auf dem Waldboden zu verteilen. Ist die Arbeit des Fällens verrichtet, kommen weitere Gerätschaften zum Einsatz – die Rücktechnik. Für sie besteht die Aufgabe, die auf Maß zugeschnittenen Stämme auf einen Lagerplatz zu transportieren und dabei eine Sortierung nach Qualität vorzunehmen. Wird die Aktion in einigen Wochen beendet sein, übernimmt der Sachsenforst den Verkauf mit einer Auktion persönlich. Die Revierförsterin ist gespannt, wie hoch der Erlös sein wird. Um den Waldumbau gezielt vom Nadelwald zum Laubmischwald voranzutreiben, besteht ohnehin ein mehrjähriger Plan. Diese Arbeiten, dem Borkenkäfer seinen Wohn- und Lebensraum zu entziehen, mussten aber zusätzlich eingeschoben werden. So etwas kann in der Natur eben geschehen. Wie sich alles weiter entwickelt, muss man ohnehin abwarten. Die nun gefällten Fichten und jene, deren Ende noch bevorsteht, haben immerhin schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel. Ebenso lange wird es sicher dauern, bis jene nach der Fällung neu angeplanzten Setzlinge wieder das gewohnte Bild des Waldes ergeben.
Auf eines sei auf jeden Fall noch hingewiesen: Im Colditzer Wald rund um den Altteich und das Jägersteingebiet laufen derzeit die Forstarbeiten. Sie sind nicht ungefährlich. Auch wenn sie gerade dort so manchen Speisepilz erwarten, befolgen Sie die Absperrungen und Hinweise. Meiden Sie das Waldstück, wo Sie die Geräusche der Maschinen und Sägen wahrnehmen!!! Und noch so nebenbei – Halten Sie die Waldwegeinfahrten auch an der Bundesstraße frei von Ihren Fahrzeugen, parken sie an den dafür eingerichteten Stellen!

spiegel

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