Der Colditzer Wald – seine Zukunft

Waldidylle am Altteich

Waldidylle am Altteich

Revierförsterin Barbara Kotschmar über der Zukunftsplanung

Revierförsterin Barbara Kotschmar über der Zukunftsplanung

Nach den Sturmschäden

Nach den Sturmschäden

Das Wetter ist aus dem Gleichgewicht gekommen...

Das Wetter ist aus dem Gleichgewicht gekommen…

Entlang des Kohlbaches - einst eine herrliche Waldlandschaft

Entlang des Kohlbaches – einst eine herrliche Waldlandschaft

Damit sie den Wald in Ruhe genießen können...

Damit sie den Wald in Ruhe genießen können…

Am Altteich - eine herrliche Flora und Fauna

Am Altteich – eine herrliche Flora und Fauna

Eigentlich trifft man eine Revierförsterin eher draußen im Wald, als im Büro zwischen Akten und Computer. Doch im Moment hat Barbara Kotschmar zusammen mit weiteren Kollegen eine andere Aufgabe – die Planung für die nächsten 10 Jahre, den Waldumbau zukunftsträchtig voranzubringen. Hierbei spielen nicht Visionen die Hauptrolle, sondern eine jahrzehntelange Beobachtung der Natur und vor allem des Wetters. Vieles davon hat sich maßgeblich verändert und stellt nicht nur den Forst vor völlig neue Probleme. Die letzten Sturmtiefs haben auch im Colditzer Forst riesige Schäden hinterlassen. In der Senke zwischen Alt- und Neuteich ist eine kahle Mondlandschaft entstanden. “Es war mit 119 Jahren unser ältester Fichtenbestand,” so B. Kotschmar. “Mit der Aufforstung werden viele Veränderungen einhergehen; der Fichtenbestand ist fast Null, Lärchen ganz wenig und sogar die Birke stirbt ab, was ihr Spitzname “Säufer” erklärt. Hatten wir im April 2018 noch einen Grundwasserspiegel von 7,40m, so ist er jetzt im Juni diesen Jahres auf 10,28m gesunken, eine erschrek- kende Feststellung. Nach der guten Eichelernte im vergangenen Jahr hatten wir 10 ha Boden ordentlich vorbereitet und Eicheln gesteckt. Das Ergebnis ist bedrückend – die Saat ist nicht aufgegangen. Kein Frost, kaum Regen, dafür Sonne und Wind, den Rest haben die Wildschweine erledigt; nur “Zuwachsverluste” Sogar der Borkenkäfer “verdurstet” langsam. Cotta hatte schon das richtige Konzept: hinsichtlich des hohen Nutzholzbedarfs wurden vorrangig Fichten angepflanzt. Nach 2 Generationen sollte der Wald wieder auf einen breiteren Baumartenbestand zurückgeführt werden. Es hat etwas länger gedauert, doch nun müssen wir diesen Schritt gehen. Verschiedene Flächen werden für immer aus der Bewirtschaftung herausgenommen.” Bald beginnt die Sommer-, Pilz- und Ferienzeit. Wir freuen uns, wenn sie den Colditzer Wald besuchen. Doch auch Sie müssen hier dazu beitragen, dass er erhalten bleibt. Benutzen Sie die ausgeschilderten Parkplätze. Lassen Sie am besten Ihre Zigaretten zu Hause, die Waldbrandgefahr ist immer enorm hoch. Bringen Sie Ihren mitgebrachten Müll auch dahin wieder zurück, wo er herkam – nach Hause. “Um diesen Wegwerf-Wahn zu stoppen”, so die RFin, “sollte man den Pfand für jede Flasche auf mindestens 1 Euro erhöhen. Auch Grünschnitt mit eingelagertem Müll gehört nicht in den Wald, es sind Fremdstoffe. Wir haben es täglich mit Mülltouristen zu tun, was unsere Beschäftigten verärgert.”
Genießen sie also den Colditzer Wald; lassen sie uns hoffen, dass uns Schlechtwetterphänomene weitestgehend verschonen. Ein Waldschaden kann nicht in einem Jahr repariert werden; es kann Generationen dauern.

spiegel

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