Die 1920er Jahre im Schloss Rochsburg

Schloss Rochsburg

Schloss Rochsburg

Feierliche Eröffnung der Ausstellung durch Frau Kathrin Hillig

Feierliche Eröffnung der Ausstellung durch Frau Kathrin Hillig

Musikalische Umrahmung durch Lehrer und Schüler der Musikschule Mittelsachsen

Musikalische Umrahmung durch Lehrer und Schüler der Musikschule Mittelsachsen

junge musikalische Talente

junge musikalische Talente

Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer

Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer

Auf in die Ausstellung

Auf in die Ausstellung

Erika und August Ohm - die Stifter der Sammlung

Erika und August Ohm – die Stifter der Sammlung

Mode-Stücke jenes Jahrzehnts der 1920er

Mode-Stücke jenes Jahrzehnts der 1920er

Ausgefallene Grafiken

Ausgefallene Grafiken

Die Fotografie im Wandel der Zeit

Die Fotografie im Wandel der Zeit

Gewollt - Familie Ohm im Gespräch mit Besuchern der Ausstellung

Gewollt – Familie Ohm im Gespräch mit Besuchern der Ausstellung

Kunstmalerei - jede Epoche hat ihren Stil

Kunstmalerei – jede Epoche hat ihren Stil

Knüpfarbeiten - jede ein Unikat

Knüpfarbeiten – jede ein Unikat

Am gestrigen Montag fand im Schloss Rochsburg die feierliche Eröffnung einer außergewöhnlichen Ausstellung statt. Machen wir einen Sprung um 100 Jahre zurück und schauen uns eine Sammlung an, die uns jene Zeit mit ihrer Mode, der Kunst und Kultur und die schöpfe- rische Kreativität jener Menschen von damals vorstellt.
Landrat Dirk Neubauer machte auf das schöne Schloss Rochsburg aufmerk- sam, so wie es sich heute präsentiert. Der Freistaat hat hier Millionen sinnvoll investiert und es wird noch weiterhin manche Mark fließen. Es ist eine wichtige Aufgabe, unsere Kultur zu erhalten und zu pflegen, sichert Rochsburg weitere Unterstützung zu.
Nach einigen musikalischen Brücken ergriff August Ohm das Wort: jener Hamburger, dem die Ausstellung dieser einzigartigen Sammlung zu verdanken ist. Mehr als 1000 Objekte hat er als Leihgabe dem Schloss Rochsburg übergeben und sie werden nach Restaurierung der Räume weiterhin zu sehen sein. Er erklärte den Gästen, dass jenes Jahrzehnt, das hier den Titel gibt, nicht das einfachste war. Der erst Weltkrieg hatte sein Ende mit harten Auswirkungen gefunden und die Wirtschaft befand sich im Sinkflug, Trotzdem gab es immer wieder Menschen, die ihrer Kreativität, etwas Neues zu erfinden, freien Lauf ließen. All das versuchte er nun mit dieser Ausstellung den Besuchern verständlich zu machen, die Stücke sind so breit gefächert, von der Kleidermode über Malerei und Fotografie bis hin zur Herstellung von Plastiken. Viele Dinge haben auch einen direkten Bezug zur künstlerischen Arbeit seines Vaters Wilhelm und ihm, sowie und seiner Frau Erika. Er erzählte von jenen Jahren, wo die Malerei einen neuen Stil fand; er prägte Jahre diese Generation. Die Fotografie war ebenfalls im Wandel. Die Fotos, wo die Menschen meist klein abgebildet waren, machten jenem Format Platz, wo die Person im Vordergrund stand, größer und vor allem mit ausdrucksvollen Gesichtern. Der Film, anfangs als Jahrmarktsspektakel unter die Massen gebracht, eroberte in einer viel höheren Qualität die Kinos. Einen wichtigen Namen aus der Architektur kennen wir heute noch – das Dessauer Bauhaus. Die Kleidermode hatte auch weltbekannte Namen, Coco Chanel, Mariano Fortuny oder das Kasal-Kleid von Hedwig Dörschner aus den Deutschen Werkstätten Hellerau. Gemälde namhafter Künstler jener Zeit, wie Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner und vieler mehr, vervollständigen diese riesige Sammlung.
Nach dieser ausführlichen Vorausschau auf das, was uns nun erwarten wird, lud Kathrin Hillig alle ein, mit nach oben in die Ausstellungsräume zu kommen. Sie wies auch darauf hin, dass es die Gelegenheit wäre, miteinander in´s Gespräch zu kommen. So verlief es nun auch; man plauderte über das Sichtbare miteinander. Natürlich antworteten Erika und vor allem August Ohm noch auf weitere Fragen der Besucher. Ein bewegtes Jahrzehnt unserer deutschen Kulturgeschichte ward in anschaulichen Unikaten dem heutigen Bürgern dargestellt. Die Einschätzung, dass es in dieser Ausstellung um die Darstellung der schöpferischen Kreativität jener Zeit gehen sollte, werden viel Gäste verstanden und mit nach Hause genommen haben. Wir sprechen im Moment viel über die künstliche Intelligenz. Ob sich die künstlerische Gabe des Menschen mit den manigfaltigsten Ideen einfach durch Technik ersätzen läßt, ist sehr fragwürdig.
Das Team vom Schloss Rochsburg lud alle Gäste ein, noch zu einem Snack bei lockerer Unterhaltung eine Etage höher zu kommen. Ihnen und allen Mitwirkenden an dieser Ausstellung sei ein “Dankeschön” ausgesprochen. Allen Usern dieses Beitrages sei von Herzen empfohlen, egal welche Altergruppe, sich diese Ausstellung anzusehen und Schloss Rochsburg mit seinen historischen, herrlich ausgestatteten Räumlichkeiten zu besuchen.

spiegel

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