Museum und Schloss Schleinitz genießen

Schloss Schleinitz zwischen Döbeln und Lommatzsch

Schloss Schleinitz zwischen Döbeln und Lommatzsch

Gegenüber ein sagenhaftes Museum der Heimatgeschichte und der technischen Entwicklung

Gegenüber ein sagenhaftes Museum der Heimatgeschichte und der technischen Entwicklung

Keramik - ein wichtiger Gebrauchsartikel  aus Jahrtausenden

Keramik – ein wichtiger Gebrauchsartikel aus Jahrtausenden

Hausfrauenarbeit

Hausfrauenarbeit

geschlachtet wurde zu Hause auf dem Lande

geschlachtet wurde zu Hause auf dem Lande

Die Imkerei gestern und heute

Die Imkerei gestern und heute

Spielzeug von früher bis heute

Spielzeug von früher bis heute

Die Geschichte der Nähmaschine...

Die Geschichte der Nähmaschine…

Wäschepflege - vom waschen...

Wäschepflege – vom waschen…

...bis zum mangeln

…bis zum mangeln

Ein Sprung in die Moderne - Radio, Fernsehen und Tontechnik kommen auf

Ein Sprung in die Moderne – Radio, Fernsehen und Tontechnik kommen auf

Tischlerei mit Transmissionsantrieb

Tischlerei mit Transmissionsantrieb

Eine Seilerei

Eine Seilerei

Eine Weisheit, die noch heute gilt

Eine Weisheit, die noch heute gilt

Die Dorfschmiede - meist kombiniert mit Kneipe oder Dorfladen

Die Dorfschmiede – meist kombiniert mit Kneipe oder Dorfladen

Der 500 Jahre alte Gasthof im benachbarten Lossen - empfehlenswert

Der 500 Jahre alte Gasthof im benachbarten Lossen – empfehlenswert

Der Saal im Gasthof Lossen

Der Saal im Gasthof Lossen

Wenn sie Lust haben, eine Zeitreise durch die Geschichte unserer Lebensweise auf dem Lande zu unternehmen, dann begleiten Sie mich einfach zu einem Besuch im zwischen Döbeln und Lommatzsch gelegenen Örtchen Schleinitz. Die gleichnamige Familie zählte seit Jahrhunderten zu den fächenmäßig größten Besitztümern in unserer Gegend. Um dieses ländliche Brauchtum der Lommatzscher Pflege zu erhalten, wurde vor 30 Jahren ein Förderverein gegründet. Engagierte Vereinsmitglieder haben sich all die Jahre mit emsiger Arbeit bemüht, einen einzigartigen, die Historie unserer Gegend zeigenden Komplex zu schaffen. Auf den ersten Blick ist es gar nicht so auffällig, doch im Inneren dieser einstigen Scheunen, erwarten uns sagenhafte Relikte aus mehreren Jahrhunderten – Geschichte zum Greifen nahe. Treten Sie also ein in das Museum. Auf dem Dachboden finden Sie keramische Untensilien, die uns schon Jahrtausende zur Verfügung stehen. Einst machten sie den Handel über weite Strecken möglich, andererseits halfen sie uns, die in der sommerlichen Zeit geernteten Früchte für die kalte Jahreszeit aufzube- wahren. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es nicht möglich, das Essen vorgefertigt im Supermarkt zu kaufen. Zu Hause wurde vor allem auf dem Lande selbst gehaltenes Vieh geschlachtet, verarbeitet und für das Verspeisen aufbewahrt. Nicht selten kamen die Städter auf´s Land, um sich damit einzudecken. Doch während die Männer auf Arbeit gingen, hatten die Frauen viele häusliche Arbeiten zu bewältigen. Es ging von der Handarbeit, die Pflege der Wäsche bis hin zur Betreuung der Kinder. Meist lebten mehrere Generationen unter einem Dach und so ergänzten sich Alt und Jung, ein wunderbares, harmonisches Familienleben. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert; die jüngeren Jahrgänge entfernen sich immer weiter, ziehen ihrer Arbeit hinterher. In unserer Region kam dieser Wohnsitz- wechsel am krassesden mit der Wiedervereinigung.
Bleiben wir im Museum. Die Weiterentwicklung aller Gebrauchsgegenstände wurde vor allem durch den Nutzer selbst geschaffen. Wenn man Dies oder Jenes ändert, dann ist es in der Handhabung noch einfacher oder besser, eine nachvollziehbare Logik. Diesen etappenweisen Sprung sehen Sie an vielen Ausstellungsstücken ganz deutlich. Hier staunen sicher die ganz jungen Besucher am meisten, weil sie viele Dinge des damaligen, täglichen Gebrauchs gar nicht mehr kennen. Das Rad der Geschichte wird sich auch nicht rückwärts drehen. Heute reden wir schon von der künstlichen Intelligenz (KI); wir brauchen bald gar nicht mehr selbst zu arbeiten. Doch mancher Experte zweifelt an diesem Fortschritt; bisher beherrschte der Mensch die Technik, vielleicht beherrscht bald die Technik den Menschen. Mit welchen negativen Folgen?
Einen riesigen Fundus an technischen Geräten bilden das Radio, das später entwickelte Fernsehen und das riesige Gebiet von Zubehör, was damit einher ging. Es ist eine einzigartige Sammlung von Zeitzeugen aus Jahrzehnten. Der ursprüngliche Sammler hatte testamentarisch diese Sammlung dem Verein hinterlassen.
Gehen wir in´s Nachbar- grundstück, wo der Verein eine Geschichtsstunde über unsere handwerklichen Arbeiten aufgebaut hat. Es sind nicht nur selten gewordene Berufe, sondern parallel ein Maschinenpark, der die Schwere mancher Branche gut erkennen lässt. Von einer Tischlerei mit Transmissionsantrieb der Maschinen, über eine Seilerei bis hin zu einer Schmiede mit funktionierendem Feuer ist alles originalgetreu zusam- mengetragen und kann bei einem Besuch auch live vorgeführt werden. Größere Gruppen sollten sich deshalb vorher besser anmelden, als unverhofft zu kommen. Was Sie aber auf jeden Fall mitbringen sollten, ist viel Zeit. Das Wahrnehmen dieser kostbaren Sammlung in den vielen Räumen auf mehreren Etagen, lädt zu einer unerwarteten Verweildauer ein; macht alle neugierig auf den nächsten Raum mit einem anderen Thema.
Gegenüber des Museums liegt das eigentliche Schloss Schleinitz. Es wurde ebenfalls gut saniert, hat schon manche “Ja-Wort” vernommen oder Platz für andere Events gegeben. Derzeit ist es aber etwas kompliziert, einfach hinein zu gelangen, denn durch den Zusammenschluss mit der Stadt Nossen fehlen oft die Ansprechpartner. Vielleicht ändert es sich doch bald wieder in die positive Richtung, denn das Ensemble Schloss / Museum ist im wahrsten Sinne des Wortes ein echte Kostbarkeit. Die damit verbundene fehlende Gastronomie lässt sich schnell lösen, denn nur einen km weiter wartet in Lossen der Gasthof auf seine Gäste. Leckere Speisen und Getränke zu humanen Preisen, eine sehr freundliche Bedienung, laden Sie herzlich ein. Der dazugehörige Saal macht es auch möglich, dass Sie als größere Gesellschaft hier feiern oder speisen können. Es besteht auch eine gute Zusammenarbeit mit dem Förderverein Schloss Schleinitz.
Kontakte: Förderverein Schloss Schleinitz
Tel.: 035241 / 82 702
www.schlossschleinitz.de
foerderverein@schlossschleinitz.de
Übrigens: Museum und Schloss Schleinitz werden in diesem Jahr das Ziel der “Kleinen feinen Schlösserfahrt” mit den Oldtimern sein.
Ein letzter Rat: Genießen Sie Schloss und Museum Schleinitz!

spiegel

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