FFW Zschadraß – Jahreshauptversammlung 2020

FFW-Leitung und Jubilare

FFW-Leitung und Jubilare

40jähriges Jubiläum - Andreas Böhme (li.) und Ralf Klimmt (re.)

40jähriges Jubiläum – Andreas Böhme (li.) und Ralf Klimmt (re.)

50 Jahre FFW-Zugehörigkeit- Gilbert Werner

50 Jahre FFW-Zugehörigkeit- Gilbert Werner

Am gestrigen Abend hatt die FFW Zschadraß zur Jahreshauptversammlung 2020 gerufen. Der Rechenschaftsbericht gab Einblick, was die Kameraden im vergangenen Jahr leisteten. Allein zu 27 Einsätzen wurden sie gerufen, 13 davon Brandmeldeeinsätze, 7 wegen Unwetter. Das ergab immerhin 627,5 Dienststunden, so fasste Wehrleiter Jens Böhme die Arbeit in wenigen Zahlen zusammen. Was dahinter steckt, ist eine hoch anzurechnende freiwillig Tätigkeit der 22 Kameraden, die derzeit zur FFW Zschadraß gehören. Dass 2 neue dazugekommen sind, ist eine erfreuliche Nachricht. Das macht es überhaupt möglich, dass die Wehr bei Alarm einsatzfähig ist; im Durchschnitt waren immer 9-10 Kameraden verfügbar, so stellv. WL Eik Hommel. Auch BM R. Zillmann brachte ein paar Dankesworte für die Einsatzbereitschaft der Kameraden herüber. Die Altersstruktur der Zschadraßer Wehr sei schon fast außergewöhnlich: es fehlt überall der Nachwuchs. Vor allem betrifft es die mittleren Generationen (40 – 50 Jahre). Das könne in den kommenden Jahren auch zur Zusammenlegung von derzeit bestehenden Wehren führen, um den Brandschutz zu gewährleisten. Eine Zusammenlegung ist aber im Moment noch nicht zwingend. Ein weiteres Problem wird uns die nächsten Jahre beleiten; der städtische Haushalt ist so desolat, dass nicht mehr allen Wünschen Rechnung getragen werden können – Sparkurs. Auch das Zschadraßer Löschfahrzeug ist bereits fast 25 Jahre alt, sollte eigentlich durch ein neueres abgelöst werden. Stadtwehrleiter S. Schmidt bedankte sich ebenfalls bei den Kameraden und richtete Dankesgrüße von der Zschirlaer Familie Gruhle aus. Mit hohem Einsatz hielten die Wehren den durch einen Blitzeinschlag entstanden Scheunenbrand in Grenzen. Auch aus Fehlern kann man lernen; bei diesem Alarm war die FFW Colditz gerade beim Ausrücken in die Waldstraße nach Thumirnicht. Der Brand war aber in der Waldstraße OT Zschirla – sofort umkehren. Fazit: Straßennamen anpassen.
Blick in die Runde der Zschadraßer Kameraden

Blick in die Runde der Zschadraßer Kameraden

Danach fand ein sehr angenehmer Akt statt, die Auszeichnung von Kameraden für ihre langjährige Tätigkeit in der Wehr. Befördert wurden David Gey, ausgezeichnet für ihre 10jährige Mitgliedschaft in der Wehr, Soren Schütz und Matthias Mewes. Ralf Klimmt und Andreas Böhme können schon auf 40 Jahre FFW-Zugehörigkeit zurückblicken. Letzterem hat die Zschadraßer Wehr auch besonderes Engagement zu verdanken; vom Feuerwehrmann zum Wehrleiter und verbunden mit dem heutigen Gerätehaus ein emsiges Engagement für dessen jetzigen Zustand. Noch weitere Jahre hat sich der Commichauer Gilbert Werner für die FFW eingesetzt. Vor 50 Jahren trat er der Commichauer FFW bei, die später in die Zschadraßer integriert werden musste. Er ist einer der Wenigen, die trotz dieser Maßnahme der FFW bis heute treu geblieben sind.
Dann gab die WL das Wort an die Kameraden; es war ja eine Versammlung. Hier war deutlich sichtbar, dass die Kameraden viel Probleme festgestellt haben, die nun als zu klärende Aufgaben dem Stadtwehrleiter mit auf den Weg gegeben wurden. Sie stammen teils sogar aus gemachten Erfahrungen bei den Einsätzen. Ein riesiges Problem wird die zunehmend kompliziert werdende Arbeit der Löschwasserbereitstellung. Zwei Dürrejahre liegen hinter uns, wie es weitergeht, weiß keiner. Die Wasserstellen sind aber teils in so marodem Zustand, dass sie im Falle eines Einsatzes weder ausreichend, teils sogar nicht einmal mit L-Fahrzeugen zugänglich sind, wie in Commichau. Auch die Frage der Bewirtschaftung durch Anlieger muss geklärt werden. Der Vorschlag war auch, einmal eine Übung so zu gestalten, dass man für den Ernstfall gewappnet ist, denn da zählen Sekunden. Der jüngste Fall in Grimma, so die Warnung, kann jederzeit auch in Colditz passieren. Ein zwar belächelter Punkt wurde die Alarmierung. Wer ist nur auf die Idee gekommen, die Alarmierung per SMS wegen Datenschutzgründen abzuschaffen? Es hat bisher bei uns immer super funktioniert.
Der gestrige Abend sollte aber nicht eine ellenlange Sitzung werden. Die Versammlung war sehr interessant, für Leitung und Kameraden eine wichtige Gelegenheit, Probleme anzusprechen. Für dieses Jahr stehen schon mehrere Aufgaben an. Die Feuerwehr führt gern Festlichkeiten aus, wo das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Bürgern und Feuerwehr gefestigt werden soll. Sie wurden bisher immer gut angenommen, so soll es bleiben. Nebenher werden schon die Vorbereitungen für das 2021 zu feiernde 125jährige Jubiläum der FFW getroffen. Heute trinken wir nun erst einmal in gemütlicher Runde ein Gläschen und nehmen einen kleinen Imbiss zu uns: das Buffet ist hiermit freigegeben – so WL Jens Böhme.

spiegel

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