Friede auf Erden

und den Menschen ein Wohlgefallen. Selten ist in unserer Geschichte dieser fromme Wunsch so nahe gegangen, wie in der momentanen Zeit.

Die Dresdener Frauenkirche, ein Symbol dieser Bitte

Die Dresdener Frauenkirche, ein Symbol dieser Bitte

Gottesdienst am Karfreitag in der Zschirlaer Kirche

Gottesdienst am Karfreitag in der Zschirlaer Kirche

Dorothea Schanz vor dem Altar

Dorothea Schanz vor dem Altar

Der Altar mit dem Verlauf des Tages bis zur Kreuzigung - ein Relikt von 1705 aus der alten Zschirlaer Kirche.

Der Altar mit dem Verlauf des Tages bis zur Kreuzigung – ein Relikt von 1705 aus der alten Zschirlaer Kirche.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Zschirla-Erlbacher Kirchenchor und Kantor Mark Zocher

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Zschirla-Erlbacher Kirchenchor und Kantor Mark Zocher

Abendmahl vor dem Altar

Abendmahl vor dem Altar

Vor dem Altar: Kantor Mark Zocher, Großvater Armin Hänsel (95 J.) und Pfarrerin Dorothea Schanz

Vor dem Altar: Kantor Mark Zocher, Großvater Armin Hänsel (95 J.) und Pfarrerin Dorothea Schanz

Es ist nun schon über 2 Jahrtausende her, als Jesus von Nazaret nach einem Verrat Judas, in Judäa vom römischen Präfekten Pontius Pilatus zum Tode verurteilt und von römischen Soldaten auf dem Hügel Golgatha an´s Kreuz genagelt wurde. Mit dem Leiden und Sterben am Kreuz übernahm er freiwillig die Sünden der Welt auf sich, so eine Einschätzung. Jener Tag ist in die kirchliche Geschichte eingegangen und wird seit vielen Jahrhunderten feierlich begangen. Auf jeden Prunk und Schmuck des Altars wird verzichtet, um allen darzustellen, dass es kein Grund zur Freude ist. “Kar” ist abgeleitet von den Wörtern Klage, Elend und Trauer. Die Predigt wurde von der Großbothener Pfarrerin Dorothea Schanz vor dem Altar gehalten, der als einer der wenigen die letzten Stunden Jesus bis zur Kreuzigung darstellt. “Lasst ihn sterben, er kann sich doch nicht wehren”, so aus ihrer Predigt; so sahen angeblich damals Zeugen der Kreuzigung diese Tat. Ein Vergleich zu heute zeigt uns, dass es nach wie vor Gegner und Befürworter solcher Untaten gibt. “Wenn Gott lebt, warum lässt er es dann zu, dass ein guter Mensch so wird und schweigt? Die Kreuzigung war ein politischer Akt, doch Gewalt sollte man nicht mit Gegengewalt begegnen”, so die Pfarrerin.
Die Dresdener Frauenkirche ist ein geschichtliches Zeugnis aus jüngster Zeit. Am 13. Februar 1945 wurde Dresden von anglo-amerikanischen Bombern als Rache der 1940 erfolgten Bombardierung Coventrys durch Deutsche in Schutt und Asche gelegt. Wieviel Tote diese Nacht den vielen Einwohnern und Flüchtlingen gebracht hat, kann bis heute nur geschätzt werden – man rechnet 25.000. Während der DDR-Zeit blieb die Ruine als Mahnmal stehen; am 30. Oktober 2005 konnte sie restauriert wiedereröffnet werden.
Heute, fast 77 Jahre nach Beendigung des 2. Welt- krieges, befinden wir uns weltweit erneut in einer nichts Gutes versprechenden Lage. Die Konfrontation zwischen Nationen haben zu einem erneuten Kriegsausbruch an den verschiedensten Stellen der Welt geführt. Einer davon tobt in der Ukraine, vor unserer Haustür. Über die NATO könnten auch wir mit hineingezogen werden, obwohl wir versuchen, uns herauszuhalten. Durch die weltweit verflochtene Wirtschaft und die Abhängigkeit von Rohstoffen finden globale, militärische Auseinander- setzungen statt, deren bitteres Ende für die Menschheit wir noch gar nicht abschätzen können. Politiker erklären es so – die Welt sei im Umbruch. Wieder sind Millionen Menschen auf der Flucht vor allen Grausamkeiten; die Kinder werden nicht nur ihre Heimat, sondern auch in tausenden Fällen ihre Mütter und Väter verlieren. Alles Hab und Gut müssen jene, die dem Tod entrinnen wollen, zurücklassen. So lassen Sie uns beten, dass Gott die Menscheit zur Versöhnung bringt, dem Völkermord ein Ende bereitet. Die Kreuzigung Jesus, an die wir zum Karfreitag gedachten, war nur ein Fall eines Einzelnen, der Geschichte schrieb. Von den Auswirkungen des heutigen Desasters werden Millionen betroffen sein, deren Auswirkungen wir heute noch gar nicht abschätzen können. Das diesjährige, lange Wochenende vom Karfreitag bis zum Ostermontag wird uns allen noch tief im Gedächtnis bleiben.
Pfarrer Wolfgang Engewald

Pfarrer Wolfgang Engewald

Noch eine unerfreuliche Mitteilung:
Am 12. April 2022 verstarb unser langjähriger Zschirlaer Pfarrer Wolfgang Engewald 82-jährig. 33 Jahre lang begleitete er unsere Pfarrgemeinde, ging 1999 in den Ruhestand. Seine Beisetzung wird am kommenden Freitag, dem 22. April um 14.00 Uhr auf dem Zschirlaer Friedhof als Erdbestattung stattfinden. Geben wir ihm das letzte Geleit.

spiegel

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