Gedenkveranstaltung auf Schloss Colditz

Blumenniederlegung auf Schloss Colditz

Blumenniederlegung auf Schloss Colditz

Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges

Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges

Kleine Ansprache von Dr. Christian Striefler

Kleine Ansprache von Dr. Christian Striefler

Gebet des polnischen Pfarrers Edward Wasowicz

Gebet des polnischen Pfarrers Edward Wasowicz

Ansprache von Superindendent i.R. Friedrich Magirius

Ansprache von Superindendent i.R. Friedrich Magirius

Rundgang durch die Ausstellung, erläutert von Bernd Karwen (PIL)

Rundgang durch die Ausstellung, erläutert von Bernd Karwen (PIL)

Verknüpfung von Schloss Colditz mit dem 2. Weltkrieg

Verknüpfung von Schloss Colditz mit dem 2. Weltkrieg

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall deutscher Truppen auf Polen der 2. Weltkrieg. In den nicht einmal währenden 5 Jahren hat er dennoch Millionen Menschen, auch Zivilisten, das Leben gekostet. An den Auswirkungen des Elendes, was dieser Krieg mit sich brachte, Leid und Sorgen in ganz Europa, haben Menschen heute noch die Last zu tragen. Um dies nicht gänzlich in Vergessenheit geraten zu lassen, hat die Schlösserverwaltung Sachsens auf Schloss Colditz zu einer kleinen Gedenkfeier eingeladen. Die derzeitige weltpolitische Lage lässt die Menschen, vor allem die alten, unruhig werden, denn wer jene Jahre noch miterleben musste, das Glück hatte, überlebt zu haben, schätzt diese Situation ganz anders ein, als die jüngere Generation. Das anwesende Grüppchen war klein – Dr. Christian Striefler, Dr. André Thieme, Peter Knierriem und Regina Thiede (Hauptakteurin des Festaktes) waren von der Schlösserverwaltung angereist. Als polnische Vertreter waren Katarzyna Solotowska (Mitarbeiterin des Honorarkonsuls der Republik Polen für Sachsen), Pfarrer Edward Wasowicz und Bernd Karwen (Polnisches Institut Leipzig) erschienen. Zu den prominenten Gästen zählte der 87jährige Superindendent i.R. Friedrich Magirius. Während seiner Amtszeit hatte er sich aktiv für die Versöhnung zwischen Polen und Deutschland eingesetzt. Von unserer städtischen Seite hatten nur Bürgermeister Matthias Schmiedel und seine Stellvertreterin Cornelia Hippe-Kasten den Weg auf´s Schloss gefunden.
In der Schlosskirche leitete Dr. Striefler den kleinen Festakt ein. Die Worte fielen ihm sichtlich schwer, denn wer findet zu diesem unrühmlichen Jahrestag die richtigen. Die derzeitige weltpolitische Lage ist nicht dazu geeignet, sich ruhig schlafen zu legen. Auch wenn wir hier bei uns vor der Haustür davon noch nicht allzuviel spüren – allein die Medien berichten immer mehr von unsäglichen Ereignissen, die weltweit täglich geschehen. In den letzten Jahren hat sich die Stimmung mit einem sorgenvollen Blick abgewandt von dieser Einstellung: uns kann ja nix passieren. Auch in den Worten, die Superindendent i.R. Friedrich Magirius sprach, klang dieser warnende Ton hindurch. Er, 1930 in Dresden geboren, hat diesen 2. Weltkrieg selbst er- und als Glück im Unglück überlebt. Sicher rütteln solche Menschen wie ihn, derzeitige Geschehnisse eher wach, als junge Leute, die von jenen historischen Tragödien nur aus dem Geschichtsbuch hörten. Pfarrer Edward Wasowicz (derzeit in Leipzig tätig) bat in seinen Worten Gott darum, dass diese Zeit sich nicht noch einmal wiederholt. Mahnede Wort, das Vater unser und der Wunsch – Herr, erbarme dich.. kamen aus innigem Herzen.
Danach ging es nach draußen – Vor der Gedenktafel an die polnischen Opfer wurden 2 Blumengebinde abgelegt. Diese Tafel wurde schon vor Jahren als Erinnerung angebracht, da in diesen Mauern im 2. Weltkrieg hohe, alliierte Offiziere, unter ihnen auch polnischer Nationalität, untergebracht waren. Das Oflag IV C ist inzwischen vor allem im angelsächsischen Raum sehr bekannt und derzeit ein Touristenmagnet geworden. Da es unter Beobachtung der Genfer Konvention stand, ging es den hier Inhaftierten noch vergleichsweise mit in anderen Lagern Untergebrachten gut. Totzdem sollte man diese Jahre nicht einfach vergessen. Um diese unrühmliche Zeit wachzurütteln, wurde vor allem von polnischer Seite im Fürstenhaus eine Ausstellung mit regelrechtem geschichtlichen Seltenheitswert geschaffen. Sie ist schon seit Monaten im Schloss zu sehen. Bernd Karwen (PIL) hat aktiv am Entstehen dieser Ausstellung mitgearbeitet und konnte deshalb auch den Anwesenden viele Auskünfte geben. Einige Tafeln stellen die Verknüpfung des polnischen Geschichtsteiles mit dem Schloss Colditz dar. Ihre Dokumentation in deutsch, polnisch und englisch macht diesen Geschichtsabschnitt von Schloss Colditz ohne Sprachbarrieren sehr aussagekräftig. Es kann jedem nur angeraten werden, sich diese Zeitdokumente einmal anzusehen.

spiegel

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