Der Borkenkäfer im Colditzer Wald

Abgestorbene Wipfel deuten auf den Borkenkäfer

Abgestorbene Wipfel deuten auf den Borkenkäfer

Das Werk der Borkenkäfer ist schon am Boden sichtbar

Das Werk der Borkenkäfer ist schon am Boden sichtbar

Grüne und abgestorbene Nadeln, sowie das Mehl der Rinde - der Borkenkäfer hat gearbeitet

Grüne und abgestorbene Nadeln, sowie das Mehl der Rinde – der Borkenkäfer hat gearbeitet

Borkenkäfer - nicht einmal 1 cm groß und seine Maden

Borkenkäfer – nicht einmal 1 cm groß und seine Maden

Besprechung der Revierförsterin Barbara Kotschmar, Ausbilder Hartmut Becker mit den Lehrlingen

Besprechung der Revierförsterin Barbara Kotschmar, Ausbilder Hartmut Becker mit den Lehrlingen

Sperrung der Waldwege - nicht missachten

Sperrung der Waldwege – nicht missachten

Der Jägerstein erstrahlt wie neu

Der Jägerstein erstrahlt wie neu

Wild- und Dreckschweine unterscheiden sich nicht nur in der Anzahl der Beine...

Wild- und Dreckschweine unterscheiden sich nicht nur in der Anzahl der Beine…

Nun hat auch der Borkenkäfer, der schon in anderen Waldgegenden massive Schäden verursacht hat, sich den Colditzer Wald vorgenommen. Waren es bislang nur relativ wenige Fälle, so hat er sich nun wesentlich in seiner Popularisation vermehrt. Von den ca. 30 ha sind mindestens 300 Fichten betroffen – Tendenz steigend. Wer aufmerksam durch den Wald streift, wie die Revierförsterin Barbara Kotschmar, sieht schon an den abgestorbenen Baumspitzen zwischen den grünen, dass hier der Borkenkäfer zugeschlagen hat. Bei näherem Hinschauen sieht man auch auf dem Waldboden am Stamm seine Anwesenheit – grüne und abgestorbene Nadeln, sowie sein rieselndes Bohrmehl. Was dagegen tun? Der Einsatz der “chemischen Keule”, so die Försterin, ist hier ausgeschlossen; unser Wald ist ein ausgewiesenes Fauna-Flora-Habitat, ein Schutzgebiet der Artenerhaltung. “Die sprunghafte Ausbreitung ist vor allem dem Wetter geschuldet – anhaltende Trockenheit, wenig Regen und dann als Platzregen sind die idealen Voraussetzungen, dass er sich so vermehren kann. Hat er sein Stadium von der Made zum Käfer erreicht, ihm Flügel gewachsen sind, schwirrt er schnell zum nächsten Baum. Also bleibt uns nun nur der Einschlag, um die Schäden nicht noch ausufern zu lassen.” Vom eingeleiteten Waldumbau auf Laubmischwald muss etwas Abstand genommen werden. Die Schadensbeseitigung hat leider Vorrang. Als Nutzholz lassen sich die gefällten Stämme leider nicht mehr verkaufen, sie müssen nach dem Abtransport aus dem Wald und einer kurzen, chemischen Behandlung als minderwertiges Holz verkauft werden. Der finanzielle Schaden, den der Borkenkäfer angerichtet hat, ist für die sächsische Forstwirtschaft erheblich. Im Moment ist der Lehrausbilder Hartmut Becker mit seinem Lehrlings-Team dabei, per Hand Bäume aus einem noch etwas weniger betroffenen Jagen zu fällen. Einfach ist es schon deshalb nicht, weil das abgestorbene Astwerk der Fichten das übliche Fallen erschwert, sie verheddern sich nicht selten in den noch gesunden Bäumen. In den nächsten Tagen rückt auch moderne Technik zum Abholzen größerer Flächen zum Einsatz an. Revierförsterin B. Kotschmar bittet die Waldwanderer, über die man sich eigentlich freut dringend, die Absperrungen der Einschlaggebiete zu beachten. Die Sägen machen auch reichlich Krach – wenn Sie diese Geräusche hören, umgehen Sie diese Zonen aus Sicherheitsgründen weiträumig. Es ist alles zu Ihrem eigenen Schutz. Die Pilzsaison beginnt und so sind mehr Sammler im Wald unterwegs, als sonst. Bitte ignorieren Sie nicht die Absperrungen!
Als wir den Wald verlassen wollten, kamen wir am gern besuchten Jägerstein vorbei. Der Stein ist Wind und Wetter ausgesetzt und war in den letzten Jahren stark vermost. Dass man dies mit etwas Handarbeit beheben kann, war die Ansicht der Colditzerin Eva-Maria Röding. Mit Zustimmung der Försterin hat sie sich über den Stein hergemacht und der sieht nun wieder wie neu aus. Barbara Kotschmar möchte sich nochmals dafür recht herzlich bedanken. Auch auf dem Cotta-Platz haben wir kurz Halt gemacht – traurig. Zum Tierbestand des Waldes gehören die Wildschweine. Durch die geregelte Jagd kann man deren Bestand kontrolliert halten. Etwas anders ist es mit der zweibeinigen Rasse, den Dreckschweinen – für sie ist der Wald eine Müllhalde. Sie haben kein Auge für die Erhaltung der schönen Natur, an der wir uns täglich erfreuen können.

spiegel

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