Der Leipziger Thomanerchor in der Colditzer Stadtkirche
Sonntag – Kirchentag, so wurde der 23. August in Colditz wahrlich verstanden, was heute nicht mehr ganz so selbstverständlich ist.
Auftritt der Thomaner
Vorstellung der “Neulinge” des Thomanerchores
Pfarrer Andreas Illgen erteilt Chor und Gästen den Segen Gottes
Mit vielen Noten im Gepäck…
… geht es aus der Europa-Jugendherberge nach Hause.
Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Andreas Illgen gehalten, begleitet an der Orgel von Kantor Robert Koch und mit einer nicht alltäglichen Stimmgewaltigkeit des Leipziger Thomaner- chores, nunmehr unter Leitung von Gotthold Schwarz. Wie positiv der letzte Auftritt des weltbe- rühmten Chores den Colditzern in Erinnerung geblieben war, belegten die reich gefüllten Plätze im Kirchenschiff. Die Thomaner weilten bereits eine Woche in der im ehemaligen Marstall des Schlosses unterge- brachten Landesmusik- akademie Sachsens. Sie nutzten diese Zeit nicht nur, um gemeinsam die Perfektion des Singens zu üben, sondern auch um einfach ein Wenig auszuspannen und sich etwas zu erholen. Da steht für die stimmgewaltigen Knaben auch mal ein Fussballspiel auf dem Wunschzettel. Die Predigt von Pfarrer Andreas Illgen stand unter der Losung “Sei Lob und Ehr…”. Seine Worte verbinden stets die Themen aus der Bibel mit den uns heute umgebenden aktuellen Sorgen und Nöten der Menschen. Das macht sie auch für Jene verständlich, die sich nicht so intensiv mit der Christenlehre befassen. Sie sind aber meist nebenher eine Ermahnung, nicht einfach so zu tun, als habe man von all dem gar nichts bemerkt. Das derzeit akute Flüchtlingsproblem ist auch nicht über Nacht vom Himmel gefallen. An seiner Entstehung tragen wir alle eine Mitschuld. Am Ende seiner Predigt, die viele aufmerksame Zuhörer fand, erteilte er den Thomanern und allen in der Egidienkirche weilenden Besuchern den Segen Gottes. Der Knabenchor rundete diesen Gottesdienst mit Stücken von Johann Speth, Johann Sebastian Bach, Heinrich Schütz und Johann Adam Hiller ab – ein Genuss für die Zuhörer. Nach dem Ausmarsch unter viel ehrlich verdientem Beifall schnappten die Sängerknaben flugs ihr Gepäck und eilten zu ihren wartenden Bussen oder teils privaten Pkw´s. Die Besucher verließen indess ruhig das Gotteshaus, machten hier und da noch ein kleines Schwätzchen miteinander. Ein von ihnen geäußerter Wunsch möge Gehör finden: Dieser herrliche Gottesdienst sollte Tradition werden.
