Halali – Premium-Jagd im Colditzer Wald

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Treibjagd im Colditzer Wald

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Jagdschloss “Hubertusburg”

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Treibjagd – die Strecke

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Weidgerechte Verarbeitung

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Immer mehr Tiere treffen ein

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Es wird zum Halali geblasen

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Feinstes Damwild

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Zur falschen Zeit am falschen Ort

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Ehrung der besten Jäger

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Die Stöberhundgruppe Thüringen

Am 11. Januar diesen Jahres fand im Colditzer Forst die 2. Premium-Jagd dieser Saison statt. Sie geht vom 1. April bis zum 31. März des Folge- jahres. Die erste fand schon im November 2013 statt – hatte ebenfalls mit 246 Stück erlegtem Wild ein gutes Ergebnis. Es ist zudem ein Zeugnis, dass Sachsen noch über einen erfreulichen Wildbestand verfügt. Um ihn im Gleichgewicht mit dem Waldbau zu halten, ist die Jagd unabdingbar, auch wenn Tierliebhaber die Frage stellen: Müssen denn die Rehe geschossen werden? Als die rund 200 Jäger aus ganz Deutschland mit ihren Treibern zum Halali angetreten waren, um sich die Strecke anzusehen, lagen immerhin 61 Stück Dam- , 43 Stück Schwarzwild und 85 Rehe traditionell auf Reisig gebettet.  Es war ein Bild, das man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Einen Tag zuvor fand auch im Wermsdorfer Forst eine Treibjagd statt. Dies gehört zu einer uralten Tradition, denn alte Aufzeichnungen belegen, dass bereits zur ersten Jahrtausendwende Kaiser Heinrich der III. und IV. zu Jagden in Rochlitz weilten und letztlich hat August der Starke nicht völlig ohne Grund das damals am prunkvollsten ausgestattete Jagdschloss Europas, die “Hubertusburg” in Wermsdorf bauen lassen. Heute ist die Jagd ein fester Bestandteil der Walder- haltung. Barbara Kotschmar, eine erfahrene Colditzer Försterin, sieht es als eine notwendige Maßnahme im Rahmen des langfristig angelegten Waldumbaues. Systematisch soll der vorhan- dene Nadelwald in einen Laubmischwald umgestaltet werden. Das setzt voraus, dass Parzellen gerodet und danach wieder mit Setzlingen bepflanzt werden. “So nach und nach kommt alles wieder langsam in´s Gleichgewicht”, so Heiko Linhart,”durch die Bejagung von Reh- und Damwild ist die Einzäunung von Neuanpflanzungen schon nicht mehr überall erforder- lich.” Barbara Kotschmar erläuterte es noch ein wenig: “Der häufigste Verbiss entsteht durch Schalenwild. Mit den Buchen haben wir dabei weniger Sorgen. Die Eichen sind aber wesentlich empfindlicher und so ist ein vernünftiges Gleichgewicht mit einem ordentlichen Wildbe- stand sehr wichtig. Das Schwarzwild macht uns da zwar weniger direkten Schaden an den Setzlingen, doch mit der Zerstörung der Schutzzäune schaffen sie Öffnungen für das Eindringen von Damwild und Rehen. Die Schwarzkittel haben sich sowieso inzwischen ein neues Revier erschlossen – sie ziehen sich in die Raps- und später Maisfelder der Landwirtschaft . Das ist für sie eine Super Nahrungsquelle und da sich durch Nieder- schläge oft Tümpel bilden, nutzen sie die als willkommene Suhle. Das ist für sie wie für uns ein Urlaub an der Adria. Sie dort zu bejagen, ist sehr kompliziert. Also müssen wir es mit der Treibjagd versuchen, die Stückzahl im Zaum zu halten.” Über die Popularisation sind beide Forst-Fachleute einer Meinung – die Reproduktionsrate bei Schwarzwild liegt im Durchschnitt bei 1 : 6, während sie bei Damwild und Rehen zwischen 1 : 1 und 1 : 1,5 schwankt.  Das sichert einen gesunden Nachwuchsbestand. Auf eine etwas ungewöhnliche Wettererscheinung machte Heiko Linhart aber bei der Betrachtung der Schwarzkittel auf der Strecke des erlegten Wildes aufmerksam: “Der Winter 2012 / 2013 war sehr langanhaltend und zum Teil hart. Genau in diese Zeit fallen die Würfe der Bachen. Das haben eine ganze Reihe nicht überlebt, weshalb wir hier mehr  ältere Tiere sehen. Es wird sich aber schnell wieder regenerieren, das regelt die Natur selbst.” Ein aus Mecklenburg-Vorpommern angereister Jäger war über den Jagderfolg sehr erfreut. So einen Bestand können wir im Moment bei uns nicht verzeichnen. Aber nicht nur aus MV waren Jäger in den Colditzer Wald gekommen, sie waren aus ganz Deutschland erschienen, um an der Jagd teilzunehmen. Um das Wild aus den Büschen zu treiben, müssen dafür abgerichtete Hunde mit helfen. Deshalb hatte eine Stöberhundgruppe aus Thüringen, ein Interessenverein, schon am Freitag in Wermsdorf mit geholfen und brachte sie nun am Samstag im Colditzer Forst zum Einsatz. Wer allerdings auf dem Erinnerungs-Foto “den Bock geschossen hatte”, wollten sie nicht verraten.

spiegel

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