Irretation vom Tisch

Markt 12 + 13, der alte Brauereispeicher (links)

Markt 12 + 13, der alte Brauereispeicher (links)

In der Stadtratssitzung vom 28.4.2016 stellte BM Schmiedel ein neues Förderprogramm zur Belebung der Altstadt vor. Bis 2020 sollen rd. 900 T Euro in Vorhaben fließen, die der Wiederbelebung der Stadt dienen. Dazu gehört auch die Verschönerung des Stadtbildes. Als einer dieser Punkte wurde der Kauf und Abriss des alten Brauereigebäudes Markt 12 genannt, um durch den danach erfolgten Weiterverkauf an einen möglichen Investor reines Bauland zu schaffen und ihm die hohen Abrisskosten zu ersparen. Man verglich es mit der vor Jahren gelaufenen Maßnahme im der Mulde zugewandten Teil der Badergasse (ehem. Gummi-Müller usw.), die sehr erfolgreich gewirkt habe. Alle SRe stimmten dieser Meinung zu. Dieser Vergleich war allerdings unausgewogen, denn dem Abbruch der durch das vorangegangene Hochwasser geschädigten Bausubstanz stand keine tragbare Alternative gegenüber. Mit dem Markt 12 sieht es allerdings völlig anders aus. Das Gebäude ist eines der ältesten der Stadt (aus dem 16. Jahrhundert), das sogar noch fast original erhalten blieb. Eine Baulücke zu schaffen mit “freiem Blick zum Mittelmeer”, um einen noch gar nicht bekannten Investor zur Wiederbebauung anzulocken – für Denkmalschützer unvorstellbar. Die SRe hatten dagegen nichts einzuwenden. Der Frust von außen stapelte sich allerdings bis zur Gründung einer Bürgerinitiative gegen diesen denkmalpflegerischen Frevel.
Eine Anfrage bei unserer Denkmalschutzbehörde im LRA ergab eine völlig andere Situation. Im Frühjahr diesen Jahres fand ein Vor-Ort-Termin mit der Denkmalschutz- behörde statt. Das Anliegen der Stadt wurde aufgenommen. Erste Festlegungen wurden insofern schon getroffen, dass der vordere, dem Markt zugewandte Teil des historischen Gebäudes stehen bleibt. Dem Abriss des hinteren Teiles stimme man erst dann zu, wenn ein Investor gefunden ist und sein schlüssiges Konzept vorliegt. Dieses Projekt muss alle vorgeschriebenen Instanzen zur Prüfung durchlaufen. Das Thema ist ohnehin vorerst vom Tisch, da bislang seitens der Stadt überhaupt noch kein Abrissantrag beim LRA eingereicht wurde. Dank der schnellen Beantwortung durch das LRA konnte die Fehlinfo richtiggestellt werden.

spiegel

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