Tischlerei-Museum eröffnet

Christof Schneider lädt in sein Tischlerei-Museum ein

Christof Schneider lädt in sein Tischlerei-Museum ein

Alles, was eine Tischlerei so braucht...

Alles, was eine Tischlerei so braucht…

Uralte Lastauer Hobelbank - sogar die Spindel noch aus Holz

Uralte Lastauer Hobelbank – sogar die Spindel noch aus Holz

Ein Name bürgt für höchste Qualität - Paufler & Arnold

Ein Name bürgt für höchste Qualität – Paufler & Arnold

Das Novum der Werkstatt - eine voll funktionierende Transmission

Das Novum der Werkstatt – eine voll funktionierende Transmission

Perfekte Konstruktion der Colditzer Maschinen

Perfekte Konstruktion der Colditzer Maschinen

Eine alte Tischlerei - als wäre sie noch voll in Betrieb

Eine alte Tischlerei – als wäre sie noch voll in Betrieb

Eine uralte Handschleifmaschine für die Werkzeuge

Eine uralte Handschleifmaschine für die Werkzeuge

Eine Generation jünger - Antrieb über die Transmission

Eine Generation jünger – Antrieb über die Transmission

Colditz ist durch das private Engagement von Christof Schneider um eine stadt- geschichtliche Attraktion reicher. Seit Dienstag ist es offiziell – es gibt ein Tischlerei-Museum der ganz besonderen Art. Begonnen hat es schon vor längerer Zeit (wir berichteten bereits am 10.9.2015 darüber), doch nun ist es um einen großen Fundus erweitert worden. In diesen beiden großen Werkstatträumen begegnen sich mehrere Kapitel eines ganzen Jahrhunderts Colditzer Stadtgeschichte auf eine ganz eigene Art. Es sind nicht nur die Räume samt Ausrüstung der ehemaligen Tischlerei Schneider selbst, sondern sie beherbergen voll funktionierende Maschinen der 1914 gegründeten Tischlerei, die später sich zum Bestattungsinstitut Rudolf Dietrich erweiterte und bis heute besteht. Einen guten Ruf kann man sich eben nicht kaufen, sondern muss ihn sich erarbeiten. Die alten Maschinen wurden von der heutigen Inhaberin Gislinde Thalheim nicht einfach in den Schrott geworfen, sondern gelangten über ein Zwischenlager von Gert Hemmrich, der ebensolche technische Raritäten auch schätzt, nun in die Hände von Christof Schneider, der sie in mühevoller Arbeit wieder zusammensetzte und aufbaute. “Das Komplizierteste war die Transmission”, so Schneider, “die vielen Einzelteile mussten haargenau zueinander passen, sonst hätte es gar nicht funktioniert. Manches musste ich mehrmals wieder auseinandernehmen und mit anderen Teilen komplettieren. Oft habe ich sogar an den Verschmutzungen erkannt, was zu wem gehört.” Seine investierte Zeit lässt sich am Endergebnis nur erahnen, aufgeschrieben hat er sie nicht. Schaut man auf die Details der Maschinen, so kann man nur staunen, in welch hohem Qualitäts- standard die Technik von der Colditzer Firma Paufler & Arnold konstruiert und gefertigt wurden. Es sind Holzbearbeitungsmaschinen höchstem Niveaus. “So einfach waren die auch nicht zu bekommen,” erinnerte sich die heutige Chefin. Welche Auswahl die Firma Paufler & Arnold ihren Kunden anbot, kann man an zur Schau gestellten Katalogblättern erkennen. Einige davon sind identisch mit den in der Werkstatt befindlichen Maschinen. Gislinde Thalheim kramte in Erinnerungen ihrer Kindheit. “Früher arbeitete man Samstags ja noch bis Mittag. Wenn die Angestellten Feierabend hatten, ging mein Großvater in die Werkstatt und putzte sogar mit Federn die Maschinen, befreite sie von jedem Staubkörnchen und ölte sie fein. Da ging auch manchmal der ganze Sonntag d´rauf. Stink sauer war er, wenn montags die Angestellten kamen und die gerade frisch geputzten Maschinen wieder zur Verrichtung ihrer Arbeit einschalteten. Aber das war ja ihre Arbeit.” Vor 4 Wochen hatte Christof Schneider ein Wochenende zum “Tag der offenen Tür” eingeladen. “Ich war überrascht, wieviel gekommen waren und sich dafür interessierten”, fasste er zusammen. “Besonders gefreut habe ich mich über den Besuch von Konstanze Kötz vom Kultusamt des LRAes und der Chefin des Kreismuseums Grimma, Marita Pösenecker. Letztere war erstaunt über dieses Museum (war noch nicht ganz fertig) und beurteilte es als eine wertvolle Seltenheit, derer es seinesgleichen wohl kaum gäbe”. Viele kleine Dinge sind so nebenbei noch zu bestaunen, die das tolle Bild Colditzer Stadtgeschichte abrunden. Aber nichts geht ohne Probleme: manche Maschinen werden noch solo angetrieben. “Meine Vorräte an Lederriemen sind aufgebraucht, so kann ich sie leider nicht mit an die Transmission hängen”, resümiert Christof. “Aber vielleicht liegen irgendwo noch welche ungenutzt herum. Ich würde mich freuen, wenn ich es erfahre, ehe sie weggeworfen werden.”
Eine Empfehlung: Gönnen Sie sich einen Besuch im Tischlerei-Museum Colditz, Schlossgasse 2 bei Christof Schneider. Es ist für alt und jung hochinteressant. Geöffnet ist Sonntags von 13.00 – 17.00 Uhr. Andere Besuche können auch nach Vereinbarung außerhalb dieser Zeit stattfinden – Tel (034381) 863 148.

spiegel

1 Kommentar

  1. Günter Preuss
    Günter Preuss 11. Juli 2016 at 15:30 | | Antworten

    Tolle Webseite, mit schönen historischen Bildern von einem schönen und wichtigen Handwerker-Beruf.
    SUPER gemacht DANKE!

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