Jegliches hat seine Zeit

Ausstellung auf Burg Mildenstein

Ausstellung auf Burg Mildenstein

Wiebke Glöckner führt die Gäste in die Ausstellung ein

Wiebke Glöckner führt die Gäste in die Ausstellung ein

Jan Deicke bringt uns mit Geschichten und Songs dem Leben nahe

Jan Deicke bringt uns mit Geschichten und Songs dem Leben nahe

Almut Zimmermann bringt uns nun der Lebensgeschichte nahe

Almut Zimmermann bringt uns nun der Lebensgeschichte nahe

Clara feierte schon Schulanfang

Clara feierte schon Schulanfang

Sandy Rothe an den Taufkleidern

Sandy Rothe an den Taufkleidern

Auch der Tod gehört zum Leben...

Auch der Tod gehört zum Leben…

Jegliches hat seine Zeit

Jegliches hat seine Zeit

Am Grün-Donnerstag wurde auf Burg Mildenstein eine neue Dauerausstellung eröffnet. Im beheizten Rittersaal begrüßte Susanne Tiesler die Besucher mit ein paar netten Worten. Dann übergab sie diese an den Künstler Jan Deicke. Der Titel der Ausstellung, Jegliches hat seine Zeit, ist nicht frei erfunden. Dieser Satz stammt aus der Bibel und die berühmten Pudhys banden ihn in ihren Song “Wenn ein Mensch lebt” mit ein. Mit seiner Gitarre trug Jan Deicke einige Lieder vor, die voll dem Thema “Leben” gewidmet waren. Doch seine dargebotene Geschichten, die er auf humorvolle Weise erzählte, zeigten das Leben einmal aus anderer Sicht. So lernte man Frau Holle einmal ganz anders wie gewohnt kennen und er berichtete, wie schlimm es einem gehen kann, wenn man einfach nicht einschlafen will.
Wiebke Glöckner bereitete mit einem kleinen Vortrag die Gäste auf die Ausstellung vor, die im riesigen Kornboden ihren Platz gefunden hat. Sie zeigt uns, dass unser aller Leben nicht nur aus Geburt und Tod besteht, sondern darin eine Fülle von Etappen liegen, die eigentlich bei jedem Menschen höchst unterschiedlich verlaufen. Viele dieser Lebensabschnitte sind über die Jahrhunderte zu Ritualen geworden, haben den Charakter von Festlichkeiten angenommen. Doch sowohl die Art und Weise der Begehung ist regional unterschiedlich und durch die Veränderung unserer Lebensweise völlig verändert. So ist diese Ausstellung höchst interessant, uns einmal daran zu erinnern und zu erläutern, wie früher von der Geburt, der Taufe, die Kinderzeit, Einschulung, Hochzeit bis hin zum Alter und dem nicht abzuwen- denden Tod unser Leben verlief. Das Familienleben hat sich vor allem in den vergangenen Jahrzehnten völlig verändert, die Jugend zieht es zu den Arbeits- plätzen, sie wandert ab und das enge Familienleben mehrerer Generationen in einem Haus ist zur Seltenheit geworden. Allein in einem riesigen Poster sind für Männer und Frauen die Lebensabschnitte dargestellt, die am prägendsten im Verlauf des Lebens sind. In Vitrinen wird jeweils noch einmal einzeln auf die wichtigsten Epochen unseres Lebensverlaufes eingegangen. All das, was man nach der langersehnten Zuckertüte in der Schule einst brauchte oder wie die Ausstattung der Bräute je nach Geldbeutel ausfallen konnte, kann man voller Erstaunen genießen. Einige dieser Rituale haben sich verändert; die einst eingeführte Jugendweihe ist nicht wieder der Konfirmation oder Kommunion gewichen. Hochzeit muss nicht unbedingt mehr sein, Kinder erblicken auch so die Welt. Die Pflege der Alten im eigenen Haushalt ist zu einer Seltenheit geworden, denn Berufsleben und Wohnort sind wie eine Schere auseinander gegangen. Der Tod hingegen ereilt uns oft nicht so zeitig wie früher; die gute ärztliche Betreuung und viele lebensverlängernde Medikamente ziehen diesen Tag nach hinten. Auch die früheren Grabbeigaben für ein schönes Leben im Jenseits sind einer Fülle von Blumen zur Beerdigung gewichen. Was uns allerdings im Jenseits für ein Leben erwarten wird, diese Frage ist bis heute unbeantwortet geblieben.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Schloss Weesenstein gestaltet, hier auf Burg Mildenstein Leisnig war Sandy Rothe maßgeblich daran beteiligt. Zu sehen wird sie vom 30. März bis 31. Oktober diesen Jahres sein. Besuchen Sie sie, seien Sie herzlich willkommen auf Burg Mildenstein.

spiegel

Kommentar eintragen

Hauptmenü