Rathaussanierung wird dauern

Der Markt mit seinem Renaissance-Rathaus

Der Markt mit seinem Renaissance-Rathaus

Der heutige Anblick...

Der heutige Anblick…

Das ehemalige  Trauungszimmer...

Das ehemalige Trauungszimmer…

Zuletzt: Eingangszone

Zuletzt: Eingangszone

Am Geld wird´s nicht mangeln...

Am Geld wird´s nicht mangeln…

Das einleitende Foto vom Markt mit seinem Rathaus erhält langsam historischen Charakter. An die einge- rüsteten Gebaude werden sich die Besucher und Einheimischen noch längere Zeit gewöhnen müssen. Die Verkehrseinschränkungen für die Geschäfte und Anwohner der Töpfergasse werden wohl die Quarantäneschutzmaß- nahmen wegen Corona überdauern. Die Restaurierungsarbeiten werden erst einmal in´s Stocken geraten. Für eine Restaurierung denkmalge- schützter Bauwerke gelten harte Bedingungen. Es sind nicht nur die geltenden Gesetze für Statik, Wärme- und Feuchtigkeitsschutz, Begehbarkeit, etc., sondern wie im Falle des historischen Rathauses, der Denkmal- schutz. Der Bau des Gebäudes begann 1651 nach dem 30jährigen Krieg. Die Außen-Bauarbeiten wurden schon im selben Jahr abge- schlossen, der Innenausbau dauerte dann noch weitere 6 Jahre. Einer der Gründe dafür war das fehlende Geld. Im einstigen Heimatmuseum lag ein Buch aus, indem eine Spendenliste enthalten war, die den Weiterbau ermöglichte. Dass bei einer Sanierung eines Altbaues mit unvorhergesehenen Mehrkosten zu rechnen ist, stimmt. Wie sagt doch der Sachse: “Reiß nurr erscht ma nei”…!!! Heute sind die Spielregeln derer vor 360 Jahren völlig anders; nicht Jeder kann einfach tun, was er für richtig hält. Die Bau- und Denkmalschutzbehörden haben das letzte Wort. Im vergangenen Jahrhundert wurden bei Umbauarbeiten gravierende Fehler gemacht, die die Statik des Hauses in Frage stellen. Bis zur Schließung des Rathauses war das Trauzimmer das schönste im ganzen Gebäude. Die Wand zum Nebenzimmer mit seinem Porphyrgewände der Verbindungstür stand aber in Wirklichkeit nicht auf einer tragenden Wand in der Eingangszone des EG, sondern daneben. Noch weitaus gravierendere Mängel der Statik sind in den Zwischendecken und vor allem dem für den Ausbau von weiteren Büroräumen vorgesehenen Dachgeschoss im Gebälk offenkundig geworden. Man staunte schon, als man den Turm entfernte. Der Wunsch der Stadtverwaltung, das Dachgeschoss auszubauen und damit “alle Ämter unter ein Dach zu bringen”. ist verständlich, doch würde nicht nur das Innere verändern, sondern auch die äußere Ansicht. Seitens des Denkmalschutzamtes kommen jetzt härtere Forderungen. Die eingereichten Unterlagen seien “unvollständig und teilweise widersprüchlich”, gerade zum Ausbau seien sie “verschwommen dargestellt und sagen nichts über Detaillösungen in problematischen Bereichen aus.” Der Stadt ist seitens des LRAes ein Ultimatum gestellt worden – bis zum 6. Juli 2020 müssen diese fehlenden Unterlagen nachgereicht werden, sonst erlösche die Baugenehmigung – eine Fristverlängerung gäbe es nicht. Wie dieser enorme Aufwand in den wenigen Wochen bewältigt werden soll, ist fraglich, denn es geht hier nicht nur um ein paar Handskizzen.

spiegel

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