Kaum ist die Ausstellung mit hervorragenden Holzkunst- werken eröffnet worden, fand heute schon die nächste Eröffnung statt. Der 82jährige Horst Oschmann, Schreiner aus Waldenburg, zeigte seine einzigartigen Modelle unserer sächsischen Burgen und Schlösser den Gästen. Er selbst erklärte, wie es zu diesem außergewöhnlichen Hobby überhaupt gekommen ist. Er hatte in jungen Jahren eine Merklin-Eisenbahn der seltenen Spur Z (Maßstab 1:220), wofür es keine Häuschen zu kaufen gab; also bastle ich sie mir selbst. Das, so erzählte er, war der Reiz, immer schönere Bauten unserer Schlösser und Burgen zu fertigen. Meine Frau war mir da sehr behilflich, fuhr mit mir an jene Orte und kümmerte sich um die geschichtlichen Daten, sowie Essen und Trinken. Ich fotografierte alles, um dann später maßstabgerecht daraus die Modelle anzufertigen. So half eine Hand der anderen. Holz habe ich dazu bis heute nicht verwendet; alles ist aus Papier, Pappe und Farbe. Inzwischen ist es ein großer Bestand geworden und leider kann ich aufgrund meines Alters nicht mehr Auto fahren. Daher haben wir uns entschlossen, diese 69 Modelle dem Schloss Rochsburg zu schenken. In seiner kleinen Festrede drückte Dr. Andreas Quermann seine Freude darüber aus und versicherte, dass alles hier in guten Händen bleibt. Man wird die Gelegenheiten nutzen, um sie auch später zu passenden Anlässen bei anderen Ausstellungen den Gästen zu zeigen. Er machte auch die Besucher aufmerksam, dass heute parallel zu den Modellen noch Gemälde des Leipziger Bühnenhandwerkers Uwe Gerschler zu sehen sind; vornehmlich auch zu den Burgen und Schlössern. Seit 2001 hat er autodidakt mit der Malerei begonnen und erweitert mehr und mehr seine Motive, von Landschaft über Brauereien bis hin zu den historischen Bauwerken. Dass dies heute eine schöne Kombination sei, wies Herr Quermann die Besucher hin. “Wir machen gerne auch Gemäldeausstellungen, doch da hängen die Wände voll; die Räume selbst sind aber meist leer. Heute sind die Räume mit beiden Kunstrichtungen gut gefüllt.” Als kleines “Dankeschön” übergab er den Künstlern ein kleines Präsent und ein Sträußchen Blumen.
So konnten nun die Besucher bei einem Gläschen zu trinken sich in aller Ruhe die Ausstellung anschauen und natürlich mit den Schaffenden selbst sprechen. Es war ein gelungener Sonntag. Diese Ausstellung wird noch bis zum 14. September zu sehen sein. Doch auch die in der vorigen Woche eröffnete Ausstellung von exclusiven Holzkunstwerken ist weiterhin zu sehen. Ein guter Grund, einen Besuch der Familie auf Schloss Rochsburg einzuplanen.
Sie sind natürlich herzlich willkommen!
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