Blühende Landschaften – wir haben sie

Bunte Bienenweide

Bunte Bienenweide

Blütenpracht in Kaltenborn

Blütenpracht in Kaltenborn

Störche auf Futtersuche

Störche auf Futtersuche

Bienenbeuten am Auenbach

Bienenbeuten am Auenbach

Feldstreifen zwischen Hausdorf und Raschütz

Feldstreifen zwischen Hausdorf und Raschütz

Emsige Suche nach Pollen

Emsige Suche nach Pollen

Sonnenblumenfeld

Sonnenblumenfeld

Vor nunmehr fast 30 Jahren versprach uns Alt-Bundes- kanzler Helmut Kohl blühende Landschaften im Osten. Gemeint hatte er es zwar etwas anders, als das, worüber wir Sie heute einmal informieren möchten. Gewisse Zusammenhänge gibt es dennoch. Um sein Überleben zu sichern, brauchen Mensch und Tier das Gleiche – Nahrung. Während der Mensch der Arbeit hinterherlaufen und -ziehen kann, haben die Insekten und Tiere aller Art wenig Chancen, die Umstrukturierung der Landwirtschaft zu verkraften; sie sterben aus. In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Insekten, die eigentlich ein wichtiger Bestandteil unserer Natur sind, drastisch zurück gegangen. Hinzu kommen Krankheiten wie die Varroamilbe bei Bienen- völkern, die auch in unsere Region aus dem asiatischen Raum eingeschleppt wurde und böse Folgen für die Stöcke hat; die Bienen verkrüppeln und sterben ab. Mit dem massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, um die Erträge zu erhöhen, auf dem Markt mithalten zu können, hat sich die industrialisierte Landwirtschaft keinen guten Ruf einge- handelt. Doch die Vorgaben dazu kommen vom Ver- braucher; alles soll billig sein.
Von diesem Vorwurf weiß auch die Methauer AGRO AG, der größte landwirtschaftliche Betrieb unserer Region. Sie möchte diesem schlechten Ruf entgegen wirken. Seit über 5 Jahren legt sie eine Art Bienenweiden an, schafft breite Streifen an den Feldrändern, die mit einem bunten Mix an Blumen bestellt werden. “In unserem großen Territorium zwischen Colditz, Rochlitz, Hartha, Geringswalde bis hinauf zur Talsperre Kriebstein bauen wir jährlich auf ca. 10 ha diese bunten Flächen an”, so Chef Udo Böhme. “Wir machen es auch bewusst an Straßen nach dem Motto – tu Gutes, rede darüber, zeige es! Es wurde immer mit den in nächster Nähe befindlichen Imkern abgestimmt. Je nach Jahreszeit werden bestimmte Pflanzensorten ergänzt; das nächste sind die Sonnenblumen.”
Udo Böhme, ein erfahrener Landwirt, kennt die Wichtigkeit der Insekten für die Landwirtschaft. Zu DDR-Zeiten, wo es noch wesentlich mehr Imker und damit Bienenvölker gab, zogen die mit ihren Wanderwagen der Jahreszeit entsprechend an die Feldränder, Obstplantagen oder in die Wälder, um bei der Bestäubung mitwirken zu können. Wie sehr die LPG´s diese Leistung zur Erhöhung ihres Ertages schätzten, lässt sich allein daran erkennen, dass sie den Imkern je Volk eine Bestäubungsprämie zahlten. Die Bienen produzierten daraus noch einen biologisch lupenreinen Honig, der auf dem Markt sehr gefragt war. In jüngerer Zeit hat sich viel geändert, die damit verbunden Folgen sind nicht immer positiv zu bewerten. Manches Grundstück bietet zur Blütezeit den Vorbeigehenden eine Augenweide. Aber es ist nicht nur für sie der herrliche Anblick, es ist auch eine Unterstützung der Insekten bei der Nahrungssuche für die kalte Jahreszeit, den Wintervorrat. Wie gut die von der AGRO AG angelegten Blumenweiden von den Insekten angenommen werden, kann man allein an den Geräuschen erkennen. Ein Summen geht durch die Blumenvielfalt, spricht für die emsige Arbeit der Insekten. Sicher sind sie von der Vielfalt der Pflanzensorten begeistert, denn auch wir finden es ja sehr schön, wenn es nicht täglich das gleiche Essen gibt.
Es ist nicht die einzige Maßnahme, mit der sich die AGRO AG Methau versucht, dem Wettbewerb zu stellen. Sie betreibt mehrere Läden, wo sie neben den Waren, die sie in jedem Supermarkt bekommen anbieten, sondern Produkte aus der eigenen pflanzlichen und tierischen Produktion. Beim Kauf dieser Artikel können Sie gewiss sein, dass diese aus sauberer, ökologischer Produktion und tierschutzgerechter Haltung stammen. So können Sie es mit Genuss verzehren.

spiegel

1 Kommentar

  1. Robert
    Robert 22. Juli 2019 at 11:04 | | Antworten

    Das bewusste Anlegen von Blühwiesen ist ein wichtiger, lobenswerter Beitrag dem Insektensterben entgegenzuwirken. Vielleicht wäre es aber einfacher, die (öffentlichen)Rasenflächen nur wachsen und blühen zu lassen. Im Colditzer Stadtgebiet sind schon kurz nach der Schneeschmelze die ersten Rasenmäher untwerwegs und selbst jetzt in der größten Hitze wird umgeben von Staubwolken verbranntes Gras kurzgehalten.Dass soll schöner aussehen als eine Sommerwiese, die der Trockenheit besser widersteht? Dabei würde es doch oft reichen die Grünflächen 1x im Sommer zu mähen, wie es teilweise schon geschieht.”Unkraut” ist wichtig für die Natur und darüber hinaus auch schön. Das wusste vor 500 Jahren schon Albrecht Dürer, als er sein Rasenbild malte. Wir können als ordentliche Deutsche nicht alles betonieren und grün anstreichen.

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