Drogen-Razzia in Colditz schlägt Wellen

Durchsuchung des Grundstückes am eh. Porzellanwerk

Durchsuchung des Grundstückes am eh. Porzellanwerk

Das völlig unnormale Bild von massiven Polizeifahrzeugen hat die Colditzer sehr aufgeregt. Nun liegt der Zwischenbericht über die Ergebnisse aus dem Zollfahndungsamt Dresden vor.
Es ist ein Schlag gegen die Colditzer Rauschgiftszene; so Frank Schröter (Zoll DD). Gefunden wurden in den 5 durchsuchten Objekten allein 5,5 kg Crystal und 32.00 Euro Bargeld; dazu fünf Kurz- und zwei Langwaffen mit Munition. Zwei hochwertige Fahrzeuge der Marken Mecedes G-Klasse und 1 Lambohrgini wurden sichergestellt. Im Ortsteil Hohnbach wurde ebenfalls ein Objekt der Fam. N. durchsucht und darin eine Cannabis-Plantage mit 2.600 Pflanzen verschiedener Wachstumsstufen entdeckt. Alle Hanfpflanzen und die dazugehörige Technik, wie Hochleistungslampen und Luftfilteranlagen wurden ebenfalls sichergestellt. Am Dienstag in aller Frühe wurden vor dem Großeinsatz gegen 3 Mitglieder der Familie N. (35/38/66 Jahre) die von der Staatsanwaltschaft Chemnitz angeordneten Haftbefehle vollstreckt; die Vorführung vor dem Staasanwalt fand am gestrigen Mittwoch statt.
Die drei Personen stehen in Verdacht, nicht geringe Mengen Betäubungsmittel, insbesondere die gefährliche Droge Crystal, sowie Marihuana in das Bundesgebiet eingeschmuggelt und diese anschließend gewinnbringend weiterverkauft zu haben. Weil der Verdacht des illegalen Besitzes einer Schusswaffe bestand, erfolgte der Zugang zu einem der Durchsuchungsobjekte durch eine Spezialeinheit des Zolls, der Zentralen Unterstützergruppe Zoll (ZUZ).
Wie schon berichtet, waren in der Maßnahme über 225 Einsatzkräfte der Zollfahn- dungsämter Dresden und München, der Bundespolizei, des Zollkriminalamtes, der Hauptzollämter Dresden und Erfurt, sowie das THW Grimma beteiligt. Zudem kamen 8 Rauschgift- und 2 Bargeldspürhunde zum Einsatz.
Bevor es zu dieser enormen Razzia kam, waren bundesweit umfangreiche Beobachtungen notwendig. Verständlich ist daher, die überregionalen Einsatzkräfte aus den verschiedensten Bundesländern; Drogen lassen sich nicht einfach in solchen Mengen bei Ebay zum Weiterverkauf bestellen. Die weiterführenden Ermittlungen gehen vor allem in die Richtung, das gesamte Konstrukt offenzulegen, das einen so umfangreichen Markt- und Handelsplatz überhaupt möglich machte. Da spielen nun die beschlagnahmten Handys und Computer eine riesige Rolle, woraus ersichtlich wird, mit wem die Beschuldigten in Verbindung standen. Diese “guten Bekanntschaften” wurden nicht nur in anderen Großstädten, sondern auch im Colditzer Raum gepflegt. Das macht seit dem Dienstag auch manche Colditzer sehr nervös, die die Drogenszene mit der rechtsextremistischen Gesinnung und Aktivität verknüpften und sehr aktiv sehen, aber unängstlich auftraten.
Da jetzt völlig neutrale, aber hochstehende Behörden weit über den LK-Muldental / Grimma ermitteln, ist das Vertuschen dieser Straftaten nicht mehr möglich. Auch durch diese Deckungs- und Verdunklungsarbeit, solchen Personen noch in leitende Stellungen der Stadt zu verhelfen, wird als Blase platzen. Wie unsere Stadträte darauf reagieren, werden wir bald sehen.
Ein heiterer Sonntag im kleinen Muldenstäftchen Colditz

Ein heiterer Sonntag im kleinen Muldenstädtchen Colditz

Pressemäßig finden sie Berichte über diesen eklatanten Vorfall in Colditz auf allen Zeitungen und Medien in ganz Deutschland. Es ist derzeit DIE SENSATION. Leider wirft es ein völlig schädliches Image auf unsere Stadt, die ja gerade in ihrem Ansehen versucht, nach oben zu streben, eine besuchenswerte Stadt zu werden.

Vergleicht man die Artikel der gestrigen LVZ mit der heutigen, so ist man über die Haltung unseres Bürgermeisters Zillmann schon erstaunt. Niemand dürfe unschuldig in Sippenhaft genommen werden, was völlig richtig ist; von einem “Geschmäckle” ist die Rede. So ist der heutige Tenor schon anders. Heute wertet er lt. LVZ die zweitägige Razzia “als starkes Zeichen des Rechtsstaates: dies sei auch überfällig gewesen, da mancher im Ort schon glaubte, der Staat ließe sich auf der Nase herumtanzen”. Da ergibt sich eine Frage: Was hat denn bisher unser BM Zillmann selbst dagegen unternommen, Colditz nicht in ein rechtes Licht rutschen zu lassen? Der Staat beginnt unten in den Kommunen mit der direkten Nähe der Bürger, nicht in Berlin. Nichts, das Gegenteil ist der Fall. Im vergangenen Jahr habe ich eine 10 DIN-A4-seitige Anfrage an die Rechtsaufsichtbehörde (RAB) des LK-Leipzig geschickt, darin von Einwohnern mir angetragene Probleme der Stadt geschildert. Nach mehrmaligen Nachfragen erhielt ich nach 4 (vier) Monaten keinerlei Antwort auf die Schilderung der massiv aufgetreten Probleme, die unsere Bürger verärgern. (Von dieser Drogen-Razzia war da noch gar keine Rede). Ich erfuhr bisher nie von der RAB, was Zillmann für Fragen weitergeleitet wurden, weder ob er überhaupt und wenn ja der RAB geantwortet hat. Nur einen brauchbaren Satz enthielt die Antwort: “der Bürgermeister sei gesprächsbereit”. Ich habe von ihm noch keine Einladung zu einem Gespräch erhalten; im Gegenteil seine ihm vielfach vorgeworfene “Ausgrenzugspolitik” betreibt er fleißig weiter. Was allerdings mit dem Begriff Rechtsaufsicht gemeint ist, kann man nun nach dieser Razzia und ihren negativen Folgen für das Ansehen der Stadt auch etwas ironisch verstehen: was heißt denn überhaupt Rechtsaufsicht? Geht es da um die Pflege und Einhaltung der Rechte oder der Hege von Rechts? Eines ist Gewiss; der Staatsanwaltschaft wird er sicher auch im Zusammenhang der beiden letzten Tage Rede und Antwort stehen müssen, auch wenn er nicht gern “gesprächsbereit” ist; die lassen sich keinesfalls mit unbrauchbaren Antworten abwimmeln.

Wir haben in Deutschland Meinungsfreiheit...

Wir haben in Deutschland Meinungsfreiheit…


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spiegel

2 Kommentare

  1. Lippe, Brigitte
    Lippe, Brigitte 7. Mai 2023 at 11:22 | | Antworten

    Danke für den ausführlichen Bericht. Schon seit Jahren war es befremdend und äußerst verwunderlich, dass keine amtlichen Stellen auf die im Umlauf befindlichen Spekulationen eingingen. Wichtig wären die Offenenlegung der ungeklärten Sachverhalte gewesen. Leider bevozugte man das Totschweigen.

  2. Lippe, Brigitte
    Lippe, Brigitte 7. Mai 2023 at 11:25 | | Antworten

    “bevorzugte”

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