Gäste aus Borodino besuchen Colditz

Franzosengrab bei Gersdorf

Franzosengrab bei Gersdorf

Im Rahmen der Feierlichkeiten anläßlich des 200sten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig hielten sich  auch Heimatgeschichtsfans aus dem russischen Borodino bei uns auf. Ein fünfköpfiges Team weilte am Tag der Übergabe von Tafeln in Colditz, unter ihnen der Vize-Leiter des weltweit größten und ältesten Museumskomplexes  ca. 100 km vor Moskau, Alexander Viktorovich Gorbunov. Dieser museale Komplex ist alljährlich für hunderttausende Besucher aus aller Welt Anziehungspunkt.

Neugierige Blicke

Neugierige Blicke

Denkmal Gersdorf

Denkmal Gersdorf

Der Hausdorfer Bert Staskewitsch, der im vorigen Jahr schon bei íhnen zu Gast war, lud sie zu einem Colditz-Besuch ein. Borodino ist ein 110 qkm großer Komlex und erinnert an die historischen Schlachten von 1812 gegen Napoleon und 1941 gegen die Deutsche Wehrmacht. Beide Kriege hatten das Ziel, Moskau zu erobern und endeten mit einem Desaster, das hunderttausende Tote, Verwundete und Gefangene brachte. Mit dem “Feld von  Borodino” eröffnete Zar Nikolai I. 1839 zur Erinnerung den Museumskomplex, der nach dem 2. Weltkrieg um diesen Teil erweitert wurde. Wenn man Gäste hat, muss man aber nicht nur vom Krieg sprechen – vielleicht interessieren sie sich über unsere Heimatgeschichte und ganz andere Themen. So kutschierte der Napoleon-Fan Sebastian Bahl unsere Besucher an die Gedenkstätte nach Gersdorf. Interessiert schauten sie sich Schlachtfeld und Tafeln an, nahmen auch den kurzen Abstecher zum Franzosengrab in den Wald.

Energie-Führung "Arche"

Energie-Führung “Arche”

Im Windrad

Im Windrad

Der Computer zeigt die Leistung an

Der Computer zeigt die Leistung an

Dann widmeten sie ihr Interesse dem Thema “Erneuerbare Energien”, Worte, unter denen sie sich nicht viel vorstellen konnten, denn Russland ist reich an Erdöl und -gas. Da spielt Energieeinsparung noch keine dominierende Rolle in der Energiepolitik. Also, ab in die Sporthalle “Arche” nach Hausdorf. Dort zeigte und erklärte Tino Stenzel ihnen den Aufbau und die Funktion der Ausnutzung von Sonne, Erdwärme und Abfallholz zur Energiegewinnung. Dass man hier nur ca. 20 % der Energie- kosten im Jahr gegenüber einem vergleichbaren anderen Objekt hat, ließ sie aufhorchen. Danach ging es an eines der  4 Windräder nach Bockwitz. Auf dem Display war zu sehen, welche Energie im Moment dem Wind entnommen und als Strom in das Netz eingespeist wird. Aussen liess Tino Stenzel die Gäste mal das Windrad mit den Händen anfassen und den Blick nach oben richten. Es suggerierte den Eindruck, das Windrad könne jeden Moment umstürzen – eben mal ein kleiner Spass. Zum Abschluss des Colditz-Besuches ging es zum Schloss. Hier gab Cornelia Kasten den etwas seltenen Besuchern aus Russland einen Einblick in die Geschichte dieses altehrwürdigen Baues. Schloss Colditz erlangte während des 2. Weltkrieges als OflaG IV C seine größte Berühmtheit über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Begrüssung am Schlosseingang

Begrüssung am Schlosseingang

Besichtigung des Fluchttunnels

Besichtigung des Fluchttunnels

Inhaftiert waren aber nur ranghohe Offiziere aus dem angelsächsischen Raum, Russen waren nicht dabei. Daher kommen heute auch vorrangig Besucher aus diesen Ländern. Mit der Übersetzung in die russische Sprache hatte man hier keine Probleme, denn die zur Delegation gehörende Elena Semenischewa fungierte gleich als Dolmetscherin. Man hörte sich gespannt die Ausführungen über die Schlossgeschichte an, bestaunte dann aber auch die immer wieder unternommenen Fluchtversuche. Ein beson- deres Augenmerk galt natürlich dem legendären Fluchttunnel.

Abschied von Schloss Colditz

Abschied von Schloss Colditz

Nach einem Blick vom Schloss über die Stadt verabschiedeten sich die Gäste von Colditz, denn vor ihnen lagen noch aufregende Tage und schlaflose Nächte, denn sie wollten doch aktiv an der Nachstellung der Völkerschlacht vor den Toren Leipzigs und in der Stadt mitwirken. Dennoch, es waren nette Gäste, die Colditz einen Kurzbesuch abgestattet haben. Ein kleines “Dankeschön” auch an Bert Staskewitsch und Sebastian Bahl, die sich auf eigene Kosten um die Besucher unserer Stadt bemüht haben, ihnen hier einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen.

spiegel

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