Für viele vom Juni-Hochwasser Betroffene wird dieser Besuch sehr willkommen sein. Am vergangenen Mittwoch übergaben Bettina Kaiser, Emma Riggert und Dorle Ostermann-Böttger vom Landfrauenverein Gerdau-Eimke in Uelzen (Niedersachsen) symbolisch dem Colditzer Bürgermeister Matthias Schmiedel einen Spendenscheck von 4.700 Euro. Angedacht sind die vielen Euro´s als Hilfe für Bedürftige, die nach dem diesjährigen Hochwasser in Not geraten sind. Wer wieviel davon erhält, wird auch hier die gebildete Kommission sachlich entscheiden. Matthias Schmiedel bedankte sich recht herzlich für diese hohe Spende. Umgebucht von einem Vereinskonto wurde das Geld nicht einfach. Die Landfrauen liessen sich etwas einfallen, sorgten mit einem Kaffee-und-Kuchen-Basar auf dem Gerdauer Bauernmarkt für ein leckeres Buffet mit selbstgebackenem Kuchen. Den Erlös und die damit verbundenen Spenden sammelten sie erst einmal. Auch zu den traditionellen Zuckerrübentagen holten sie ein zweites Mal Schwung mit einem Basar. Dadurch kam insgesamt mit den Spenden erneut eine stattliche Summe zusammen. Die erhielt nun die Stadt Colditz als Hilfe für ihre Flutopfer.
So kurz der Abstand auch zwischen den 2 Hochwassern ist, so lange währt aber schon die Freundschaft. Bereits im Jahr 2002 übergaben sie der damals noch eigenständigen Gemeinde Zschadraß für ihre Flutopfer eine hohe Summe. Zur “Dankeschön-Veranstaltung” 2003 waren sie selbst hier zu Gast und hatten noch eine Bank im Gepäck, damit sich die Geschädigten nach getaner Arbeit am Wiederaufbau ´mal ausruhen konnten.
Nun wollten sie auch gerne einmal wissen, was aus ihren Spendengeldern geworden ist.
Der Weg führte über die Haingasse, die auch diesmal wieder hart gebeutelt worden ist, nach Sermuth und Erlln. Hier konnten sie auf ihrer Bank Platz nehmen, freuten sich um so mehr, dass dieses kleine Dörfchen ein so schönes Aussehen nach mühevoller Aufbauarbeit erhalten hat. Sie erinnerten sich sogar an Namen der Einwohner, an “die nette Familie Wachter”, die damals eigentlich keinen Grund zur Freude hatten. Diesen Eindruck werden sie mit nach Hause nehmen und waren mehr als glücklich, dass Erlln diesmal vom Hochwasser verschont geblieben ist. Der Bürgermeister gab da aber einen kleinen Hinweis: “Als wir über den Bau der Hochwasserschutzanlagen diskutierten, wurden sich die Erllner relativ schnell einig, dass wir es so machen. Damit konnte zügig mit den Arbeiten begonnen werden. Dass es richtig war, hat sich nun in diesem Jahr bestätigt, auch wenn wie immer ein Stück Glück mit im Spiel war. Vielleicht ist es ein Anlass für die Gespräche, die wir nun für andere Hochwasserschutzprojekte der Stadt führen müssen.”
Nochmals: Ein herzliches “Dankeschön” an alle am Zustandekommen der tollen Spende Beteiligten. Einen Gruß aus dem sächsischen Colditz, der Kleinstadt zwischen Freiberger und Zwickauer Mulde.