Love Is The Message
Jazz ist ein völlig anders- gearteter Musikstil, den wir sonst aus den täglichen Programmen von Radio und Fernsehen selten zu hören bekommen. Seine Kompo- sitionen sind weitaus komplizierter als die “Schlager” aller Jahrzehnte. Das verlangt eine höchste Konzentration auf die Noten, das Instrument und den Dirigenten. Voraussetzung ist hartes, tägliches Üben zur Beherrschung des Instrumentes. Die afro-amerikanische Musik, so Experten, ist seit ihrer Entstehung immer eine Auseinandersetzung mit Missständen und Zwängen unserer westlichen, kapita- listischen Gesellschaft bis hin zu menschenverachtenden Ideologien gewesen. In direkter und indirekter Konfrontation sind Künstler/-innen zu Sprachrohren verschiedener Epochen der Jazzmusik geworden. Der Dirigent Johannes Moritz hat sich schon seit 2008 mit solchen Kompositionen als freischaffender Jazzmusiker beschäftigt. Seine vielen Konzertreisen als Mitglied verschiedener Gruppen führten ihn bisher in verschiedene, europäische Länder, nach Ägypten, Mexiko, die USA und Odessa.
Dass der Jazz weltweit bekannt ist, zeigen auch der aus einer syrischen Musikfamilie stammende Basel Alkatrib, ein in der sächsischen Musik gefragter Oud-Solist. Er möchte dem europäischen Publikum die arabische Musik zugänglich machen. Sein Repertoire besteht aus vielen Stücken der syrischen, libanesischen, irakischen, türkischen Liedern, aber auch aus argentinischen und jüdischen Stücken. Er studierte an der Musikhochschule Damaskus und beherrscht mehrere Instrumente. Im Ensemble “Klang der Hoffnung” tritt er gemeinsam mit Musikern der verschiedensten Nationen zu Konzerten auf.
Eine absolute Bereicherung des Jazzorchesters bildete die aus Indonesien stam- mende Kezia Edith Christy. Dass sie nicht nur die Texte und Melodien beherrschte, sah man ihrer Mimik deutlich an. Sie ging in deren Inhalten voll auf, sodass ihr Ausdruck nicht nur musikalisch hervorragend war, sondern auch ihre seelische Ausstrahlung.
So hatte Colditz trotz Corona und Unwetter einen hervorragenden, künstle- rischen Genuss zu bieten. Vor wenigen Wochen war die Sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch in diesen Räumen. Sie appellierte vor allem an die Politik, dass diese kulturelle Jugendarbeit in Schulen und Kinder- einrichtungen um jeden Preis erhalten werden sollte. Die Generalprobe führte uns vor Augen, dass dies kein unnütz ausgegebens Geld wäre.
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