2014 – die Mundartbühne vor dem Bad Lausicker Kurhaus
Sachsen hat so Vieles an einer wunderschönen Landschaft, den romantischen Burgen und Schlössern, einer erstklassischen Kultur zu bieten. Dazu zählt aber auch die spezielle Sprache mit dem sächsischen Dialekt. “wenn de irchendwo unterwechs bist un de Gusche off machst, wissen de Leite glei, woher de kummst”, eine eindeutige Feststellung der Sachsen.
im Bad Lausicker Kurhaus
Wolfgang Schütte vom Bornaer Institut zur Bewahrung der Sächsischen Mundart
Heike Greulich – in ihrer bisher 2-bändigen Chronik hat sie die tollen 15 Jahre akribisch festgehalten
Inge Steitmann (li.) hat das Zepter in der Hand
Tosender Beifall aus dem Publikum; wer soll da aufhören?
Henry Graichen schaute sich am Schillerhaus den Wilhelm Tell an.
Seniorenverein Hausdorf – dem war der scheene Kolrabi nich gut genuch!
2006 ließen sich die nunmehr sieben Damen samt einem Herrn zur Gründung der Mundartbühne Borna verleiten. Die bekannteste Schrift- stellerin Lene Voigt, der unser sächsischer Dialekt am Herzen lag, wollte dieses kleine Ensemble weiter erhalten und pflegen. Und – so das Ergebnis, es hat gefruchtet. Fachliche Unterstützung erhielten sie dabei vom inzwischen verstorbenen Wolfgang Schütte; am 10-jährigen Jubiläum konnte er noch teilnehmen. Hinter sich hat die MBB eine Fülle von Proben, die inzwischen zu einem stattlichen Repertoire von rund 40 verschiedenen Sketchen geführt haben. All das lässt sich aber nur mit dem Begriff “Spaß an der Freud´” erklären. Der “treibende Keil” ist nach wie vor die Seniorin Inge Steitmann, denn obwohl alles ja nur ein Hobby ist, gehört ein dicker Brocken Organisation hinzu. Trotzdem freut sie sich über jeden gelungenen Auftritt und schon auf den nächsten. “Wir haben inzwischen einen regelrechten Freundeskreis aufgebaut. Dazu gehören auch eine Art Patenschaften zur 1. Selbsthilfe- gruppe Groitzsch/ Pegau, dem Verein des Prießnitzer Bauernhauses oder, ganz aktuell, der Tierpark Geithain, um dessen Wiedereröffnung zu unterstützen. Es ist also keinerlei “lohnendes Geschäft”, sondern eine reine Unterstützung solche Gruppen, die es dringend nötig haben. Oft sind wir auch in der Median-Klinik Bad Lausick; für die ReHa-Patienten ist es eine schöne Abwechslung.” Zum Auftritt gehört aber nicht nur der Text im sächsischen Dialekt, sondern eine dazu passende Kostümierung. De Scherze, paar alte Latschen un der Schrubber derfen nich fehlen! Am Hainersee neben dem Schillerhaus führten sie den weltbekannten “Wilhelm Tell” auf. Henry Graichen schaute sich das Spielchen ganz aufmerksam an; “so wie der Landvogt Gessler willste ma nich enden”.
Mehrere Auftritte hatte die MBB nun inzwischen in Colditz und dem Hausdorfer Seniorenverein. Ihr Kreis der Interessenten wurde und wird immer größer. Ein unbe- strittenes Stück sächsischer Kultur wird von der MBB nicht nur am Leben erhalten, sondern mit viel Liebe gepflegt; das Erbe der Lene Voigt weitervererbt. Von den Auswirkungen des Corona-Virus blieb auch die MBB nicht verschont: eigentlich schon längerfristig zugesagte Termine konnten nicht eingehalten werden. Doch nun scheint sich der Kampf gegen Corona wieder langsam zu normalisieren; die Nachfragen nach Terminen türmen sich und das freut auch die Bewahrer der sächsischen Mundart – endlich geht´s wieder los.
So begrüßt die MBB ihre Gäste…
“Na los, kummt rei, mir sin extra wechen Eich gekumm. Ihr kennt ooch e Schälchen Heeßen krichen!
Wünschen wir der Bornaer Mundartbühne noch viele gesunde und erfolgreiche Jahre!